Branchenmeldungen 20.09.2013

Vorwürfe gegen mutmaßlichen Spanner-Zahnarzt weiten sich aus

Vorwürfe gegen mutmaßlichen Spanner-Zahnarzt weiten sich aus

Foto: © markus dehlzeit - Fotolia.com

Der Prozess gegen einen Zahnarzt, der jahrelang seine Mitarbeiterinnen heimlich im Umkleideraum gefilmt haben soll, ging heute in die nächste Runde. Nach weiteren Zeugenanhörungen, insbesondere den Aussagen eines Kripobeamten, könnte nach Angaben des Amtsgerichts in Gera eine weitaus höhere Strafe auf ihn zukommen als bisher erwartet.

Die Ermittler in Thüringen hatten bei dem Zahnarzt Tausende Dateien aus der Überwachung per versteckter Kamera gefunden. Der Vorwurf der Anklage lautete bislang auf Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen in 73 Fällen. Im Prozess hatte der 52-Jährige geschwiegen. Ihm drohte eine Geldstrafe oder bis zu ein Jahr Haft. Bei einer Verurteilung drohen ihm außerdem Sanktionen seitens der Landeszahnärztekammer.

Nach den Aussagen des Kripobeamten heute aber könnten aus den 73 angeklagten Taten mehrere hundert werden, konstatierte Richter Siegfried Christ. Deshalb soll nun untersucht werden, ob der 52-jährige Angeklagte die Videoanlage nach der Übertragung der aufgezeichneten Filme von einer Speicherkarte auf den Rechner immer wieder neu aktiviert hat. Sollte dies der Fall sein, erhöht sich die Zahl der einzelnen Taten, die ihm zur Last gelegt werden. Insgesamt haben die Ermittler knapp 7.500 Dateien gefunden oder wiederherstellen können.

Der Prozess wurde unterdessen auf kommenden Freitag (27. September) vertagt.

Quelle: dpa

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