Branchenmeldungen 22.12.2025

Was Praxismitarbeitende wirklich verdienen

Noch immer erschweren Unsicherheiten, Intransparenz und fehlende Vergleichswerte eine gerechte und nachvollziehbare Gehaltsverhandlung. Dabei ist eine faire und leistungsgerechte Vergütung der Schlüssel für eine erfolgreiche Praxis und zufriedene Mitarbeitende. Für eine direkte Verhandlung braucht es jedoch mehr als nur Mut – es erfordert eine klare und transparente Orientierung in den Gehaltsstrukturen.

Was Praxismitarbeitende wirklich verdienen

Foto: stopabox – stock.adobe.com/Generiert mit KI

Eine solche fundierte Grundlage bot kürzlich die Dentale Gehaltsstudie 2025, welche in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zahnarzt Service, solvi, Wilde & Partner und Team Lieblings-Zahnarzt durchgeführt wurde. Nach der erfolgreichen Veröffentlichung des ersten Teils zu den Gehältern von angestellten Zahnärzt*innen stehen jetzt die Menschen im Fokus, die den täglichen Betrieb einer Zahnarztpraxis am Laufen halten: ZFA, ZMF, ZMP, DH, ZMV und Praxismanager*innen. Und die Ergebnisse zeigen deutliche Unterschiede. Denn während für Zahnärzt*innen ländliche Regionen attraktiver sind, profitieren die Praxismitarbeitenden deutlich von urbanen Räumen. Woran das liegt, macht die Studie ersichtlich.

Als gemeinschaftliches Projekt wollen die vier beteiligten Partner aus der Dentalbranche ihre Branche zukunftsfähiger und leistungsgerechter gestalten. Mit dem Ziel, mehr Transparenz, Fairness und Orientierung in die Gehaltsstrukturen der Praxismitarbeitenden zu bringen, gehen sie in einer aktuell wirtschaftlich schwierigen Lage einen wichtigen Schritt hin zu mehr Sicherheit. Denn eine faire Vergütung stärkt nicht nur die Zufriedenheit im Team, sie fördert auch die Bindung und Loyalität – und sichert somit eine stabile und erfolgreiche Praxisführung. Daher stehen im zweiten Teil der Studie nun diejenigen Mitarbeiter*innen im Fokus, die eine zentrale Rolle im Praxisalltag einnehmen: Zahnmedizinische Fachangestellte, Zahnmedizinische Fachassistenzen, Zahnmedizinische Prophylaxeassistent*innen, Dentalhygieniker*innen, Zahnmedizinische Verwaltungsassistent*innen sowie Mitarbeitende im Praxismanagement. Knapp 3.000 Teilnehmer*innen nahmen insgesamt an der Befragung teil, darunter rund 1.500 Praxismitarbeitende.

„Gehalt ist mehr als nur eine Zahl“

Die erstmalig durchgeführte und groß angelegte Dentale Gehaltsstudie 2025 hat Gehaltsdaten aus ganz Deutschland ausgewertet und bietet somit eine fundierte Grundlage für Gehaltsgespräche und Personalentscheidungen. Denn „eine faire Vergütung beginnt mit Klarheit“, so Alexander Bongartz, Geschäftsführer beim Deutschen Zahnarzt Service. Die Studie zeige Praxismitarbeitenden erstmals klare Vergleichswerte und mache so auch sichtbar, welchen wesentlichen Beitrag sie im Praxisalltag leisten. Schließlich gilt: „Gehalt ist immer mehr als nur eine Zahl – es ist ein Ausdruck der Wertschätzung, des Wertbeitrags und die Grundlage für berufliche Weiterentwicklung.” Dabei konzentriert sich die Studie nicht nur auf die Durchschnittsgehälter, sondern analysiert zusätzlich verschiedene Einflussfaktoren wie Berufserfahrung, Tätigkeitsbereich und Standort. Ein offener Umgang mit Gehältern hilft dabei nicht nur den Mitarbeitenden, sich und ihre berufliche Zukunft realistisch einzuschätzen und wichtige Entscheidungen zu treffen. Auch Praxisinhaber*innen profitieren von klaren und nachvollziehbaren Gehaltsstrukturen, die die Arbeitsatmosphäre und den Zusammenhalt im Team stärken und dementsprechend die Attraktivität als Arbeitgeber erhöhen können.

75 % der Teilnehmenden haben keine systematische Gehaltserhöhung

Die Ergebnisse der Studie zeichnen ein differenziertes Bild und machen dadurch erneut klar, wie wichtig ein transparenter Überblick über die Gehaltsstruktur wirklich ist. So zeigen die Daten deutliche Unterschiede in den Vergütungen der einzelnen Fachrichtungen. ZFAs oder ZMFs mit dem Tätigkeitsbereich Stuhlassistenz verdienen im Median 3.040 € brutto nach 10 Jahren Berufserfahrung. Der Median im Gehalt von ZMVs im Tätigkeitsfeld Rezeption, Empfang / Terminvergabe, Verwaltung und / oder Abrechnung liegt bei 3.998 € brutto. ZMPs mit dem Schwerpunkt Prophylaxe kommen auf ein Bruttogehalt von 3.695 € im Median. Alle Gehälter beziehen sich auf 40 Wochenstunden (inkl. etwaiger Sonderzahlungen). Das Gehalt steigt dabei deutlich mit der Berufserfahrung. Dennoch gaben 75 % der Teilnehmenden an, dass es in ihrer Praxis keine klare Systematik in der Gehaltserhöhung gebe – Gehaltserhöhungen erfolgen daher beim Großteil der Befragten ausschließlich durch direkte Anfragen.

Städte sind finanziell attraktiv und Weiterbildungen zahlen sich aus

Während Zahnärzt*innen in ländlichen Regionen besser verdienen als in der Stadt, wirken sich bei Praxismitarbeitenden urbane Gegenden positiv auf die Vergütung aus. So ist ihr Gehalt in Städten und Metropolregionen merklich höher als in ländlichen Gebieten. Vergleichbar zeigen sich hingegen die Effekte von Weiterbildungen. Diese eröffnen nicht nur neue Tätigkeitsfelder und fördern durch die Spezialisierung den Wert der Mitarbeiter*innen für die Praxis, sondern wirken sich auch deutlich auf das Gehalt aus. So ist auch Paul Nietzschmann, Geschäftsführer von Team Lieblings-Zahnarzt, davon überzeugt: „Wer Mitarbeitenden Perspektiven bietet, investiert nicht nur in ihr Wissen, sondern in die Zukunft der gesamten Praxis.“ Weiterbildungen und Spezialisierungen sind daher für Mitarbeitende wie Praxisinhaber*innen äußerst attraktiv.

Benefits und Work-Life-Balance

Das Gehalt ist natürlich ein wichtiger Faktor für die Zufriedenheit im Job. Doch auch die vier Unternehmen hinter der Studie wissen: Gehalt ist längst nicht mehr alles. Einige nichtmonetäre Anreize wie Benefits und Zusatzleistungen sowie eine funktionierende Work-Life-Balance und eine intakte Praxiskultur sichern eine nachhaltige Zufriedenheit und eine langfristige Bindung an die Praxis. Doch welche Aspekte sind dabei wirklich relevant? Welche nicht-monetären Anreize machen einen echten Unterschied? Und wie steht es eigentlich um die Work-Life-Balance der Mitarbeitenden?

Das Engagement der vier Unternehmen ist daher auch hier noch nicht zu Ende. In einem dritten Teil der Studie widmen sie sich den Fragen abseits des Gehalts und zeichnen so ein vollständiges Bild der Vergütungsstruktur und Zufriedenheit im dentalen Bereich. Die Veröffentlichung dieser Ergebnisse ist für Mitte 2026 geplant.

Quelle: Pfadfinder Kommunikation

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