Branchenmeldungen 04.10.2024
Female Dentistry in einem globalen Netzwerk
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Dieser Beitrag ist unter dem Originaltitel „Female Dentistry im globalen Netzwerk“ in der ZWP spezial erschienen.
Die Vereinigung FDI Women Dentists Worldwide agiert international für die uneingeschränkte Beteiligung von Zahnärztinnen in allen Bereichen des Berufes. Dabei bietet sie ein einmaliges Netzwerk, zu dem auch die Berliner Zahnärztin Dr. Juliane v. Hoyningen-Huene, MSc. gehört.
Frau Dr. Hoyningen-Huene, was macht FDI Women Dentists Worldwide aus und wie bringen Sie sich ein?
Ich war von 2016 bis 2022 im Vorstand von Women Dentists Worldwide, auch zeitweise Präsidentin. Wir tagen einmal jährlich zum FDI-Kongress, wie gerade im September in Istanbul und im kommenden Jahr in Shanghai. Wir machen die Ungleichheiten und Herausforderungen von Zahnärztinnen sichtbar, lernen gegenseitig von unseren Erfahrungen und stoßen Veränderungen an. Ziele sind unter anderem die Förderungen von Parität und Kolleginnen auf wissenschaftlichen und praktischen Podien. Schaut man sich die Gremien der FDI World Dental Federation an, ist schon viel passiert - es herrscht in den FDI-Ämtern ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis. Trotzdem gibt es natürlich noch viel zu tun! Genau dafür sensibilisieren wir und zeigen Wege zur Gleichberechtigung auf.
Ich bin seit den Anfängen von Dentista im Vorstand und blicke auf 20 Jahre Erfahrungen in der Standespolitik, auch international, zurück. Durch meine Tätigkeiten habe ich mir ein großes Netzwerk aufgebaut, von dem viele Projekte profitieren. Meine Vielfältigkeit sehe ich als eine Art Rollenmodell – ich möchte zeigen, dass sich etwas bewegen lässt, wenn man aktiv wird.
Dr. Juliane v. Hoyningen-Huene:
„Ich bin seit den Anfängen von Dentista im Vorstand und blicke auf 20 Jahre Erfahrungen in der Standespolitik, auch international, zurück. Durch meine Tätigkeiten habe ich mir ein großes Netzwerk aufgebaut, von dem viele Projekte profitieren. Meine Vielfältigkeit sehe ich als Rollenmodell – ich möchte zeigen, dass sich etwas bewegen lässt, wenn man aktiv wird.“
Sie sind Mitautorin der internationalen Studie The Presence of Women in the Dental Profession: A Global Survey. Was war das Ziel der Studie?
Die Studie war Teil meines Vorhabens als Präsidentin von Women Dentists Worldwide. Ich sah mich schon lange mit Claims konfrontiert, dass Frauen keine Chirurginnen sein wollen, dass sie keine Führungspositionen übernehmen wollen usw. Dem wollte ich mit einer Studie nachgehen, bei der mir unter anderem Prof. Thomas Wolf aus Bern geholfen hat. Der erste Teil der Studie wurde im Februar veröffentlicht1, der zweite Teil wird noch publiziert. Für Teil eins haben wir Zahnärztinnen individuell befragt, für den zweiten Teil sind wir auf die National Dental Associations zugegangen. Dabei hat sich gezeigt, dass viele Daten nicht verfügbar sind, weil sie nicht erhoben werden. Unsere Befragung von Zahnärztinnen hat ergeben, dass Frauen immer noch unterpräsentiert sind, die Mehrzahl der Befragten selbstständig zwischen 30 bis 40 Stunden arbeitet, sich viele aber bezüglich des Mutterschutzes sicherer fühlen, wenn sie im öffentlichen Sektor tätig sind.
1 The Presence of Women in the Dental Profession: A Global Survey, 2024