Branchenmeldungen 20.08.2024

„Ich bin stolz darauf, ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein!“



„Ich bin stolz darauf, ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein!“

Foto: Dr. Susanne Fath; Yulia Buchatskaya – stock.adobe.com

Dr. Susanne Fath leitet gemeinsam mit Alexandra Habbel den Dentista-Stammtisch in Berlin. Zuvor war sie langjährige Präsidentin des Verbandes. Warum Sie sich anfänglich für Dentista entschieden hat und sich weiter formgebend einbringt, verrät die Berliner Zahnärztin im Q&A.

Frau Dr. Fath, welche Themen bestimmen Ihren kollegialen Austausch im Berliner Netzwerk?

Wir pflegen einen regelmäßigen Austausch in einem eher kleinen, aber sehr stabilen Kolleginnenkreis. Einige der Kolleginnen sind in den Berliner Standesvertretungen aktiv, sodass wir auch recht viel über standespolitische Themen sprechen. Es kommen immer wieder junge Kolleginnen dazu, die erst kürzlich Mitglied bei Dentista geworden sind und einmal „hineinschnuppern“ wollen. Dann wird sich über die Arbeitsumfelder in den Praxen ausgetauscht, über Spezialisierungen oder über das Thema Neuniederlassung. Bei all dem kommen auch private Themen wie die Vereinbarung des Jobs mit Partner und Familie oder attraktive Freizeitangebote immer wieder zur Sprache.

Sie waren lange Zeit Dentista-Präsidentin, was waren Ihre Highlights in der bisherigen Verbandsarbeit und welche Hürden mussten Sie nehmen? Was halten Sie von der Neuausrichtung des Verbandes in den letzten Jahren?

Ich habe mich sehr früh der „Dentista-Idee“ einiger diesbezüglicher Pionierinnen, vor allem aus Berlin, angeschlossen. Denn mir fiel ein Widerspruch auf: Obwohl der Anteil der Frauen am zahnärztlichen Berufsstand kontinuierlich im Steigen begriffen war (und ist), waren in den Gremien der zahnärztlichen Standesvertretung fast nur männliche Kollegen vertreten. Mir war klar, dass sich die Rahmenbedingungen für die Berufsausbildung für Frauen, die ja oft auch Mütter sind, an vielen Stellen verändern müssten. Das aber, und noch vieles andere, sind Fragestellungen und Gestaltungsaufgaben, die von Männern natürlicherweise nicht oder einfach anders gesehen werden. Und außerdem war und bin ich der Meinung, dass auch Frauen als Freiberuflerinnen die standespolitische Verantwortung für ihren Berufsstand stärker – bzw. entsprechend ihres zahlenmäßigen Anteils daran – übernehmen müssen.

Die ersten Jahre waren überwiegend dem Aufbau der Mitgliedschaften und der Vernetzung untereinander sowie mit unseren industriellen „Paten“ und den Standesorganen, vor allem der BZÄK, gewidmet. Dann wurde die Forderung nach mehr standespolitischem Engagement aus der Mitgliedschaft immer deutlicher. Dieses Ziel ist inzwischen erreicht worden, in mehreren Kammern auf Landesebene existieren jetzt von Dentista Wahllisten für die Delegiertenversammlungen, teilweise sitzen unsere Vertreterinnen mittlerweile auch in den Kammervorständen. In Berlin stellen wir sogar die Vizepräsidentin! Die Neuausrichtung des Verbandes begrüße ich sehr – die im Grunde aber gar nicht so neu ist, sie hat sich weiterentwickelt und den Bedürfnissen und Wünschen unserer Mitglieder angepasst. Und ich zolle meinen Kolleginnen im aktuellen Dentista-Vorstand und der Leiterin der Geschäftsstelle großen Respekt und auch Bewunderung, mit welchem Engagement und auch mit wie vielen innovativen Ideen sie das Programm weiterentwickeln und nach außen und in die Kolleginnenschaft hinein darstellen. Das ist wirklich sehr bemerkenswert! Ich bin stolz darauf, ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein!

Sie führen zusammen mit zwei weiteren Zahnärztinnen die Berliner Praxisgemeinschaft ZAHNTEAM38 und versorgen Patienten mit Schwerpunkt auf Paro und Prävention – wie sehen Sie aktuell die Machbarkeiten einer nachhaltigen Prävention und Parodontitisbehandlung?

Eine nachhaltige Prävention praktizieren wir für unsere Patienten in unserem separaten Prophylaxezentrum schon seit über 20 Jahren. Wir beschäftigen dort ausschließlich umfassend in Aufstiegsfortbildung qualifizierte ZMPs und liquidieren auf GOZ-Basis. Das wird von den Patienten sehr gut angenommen und wir haben inzwischen ein großes Patientengut, die regelmäßig die PZR wahrnehmen und kaum noch andere Versorgungen benötigen. Darüber hinaus können wir so auch UPT-Leistungen sehr gut sicherstellen. Ihre Einführung in die neue PAR-Behandlungsstrecke im BEMA stellt natürlich für viele Patienten eine finanzielle Entlastung dar. Die Herausforderung besteht darin, diese Betreuungssysteme konsequent durchzuorganisieren und die Mitarbeiterinnen darin zu schulen. Und selbstverständlich müssen alle Leistungen vollständig und sorgfältig erbracht werden, um auch eine nachhaltige Wirkung zu erzielen. Denn diese Wirkung ist dann die beste Motivation für die Patienten, zum Beispiel auch nach Ablauf der zweijährigen BEMA-UPT-Phase weiter im Programm zu verbleiben.

Weitere Infos zu den Stammtischtreffen aller Regionalgruppen: info@dentista.de

Dieser Artikel ist in der ZWP Zahnarzt Wirtschaft Praxis erschienen.

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