Branchenmeldungen 15.09.2014

Form, Funktion und Ästhetik – Jahrestagung der Plastischen Chirurgen



Form, Funktion und Ästhetik – Jahrestagung der Plastischen Chirurgen

Foto: © OEMUS MEDIA AG

Dass das Feld der Plastischen Chirurgie weit mehr umfasst als nur reine Schönheitsoperationen, gerät in der öffentlichen Wahrnehmung oftmals in Vergessenheit. Bei der Gemeinschaftstagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC) und der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC) stand mit dem Kongressmotto „Form, Funktion und Ästhetik“ daher ein Leitsatz voran, der die vielfältigen Aufgaben dieser Disziplin aufzeigt.

Gemischtes Triple in der bayerischen Landeshauptstadt: Im Münchener Kulturzentrum Gasteig tagten vom 11. bis 13. September 2014 drei Fachgesellschaften der Plastischen Chirurgie. Die Jahrestagungen der DGPRÄC, VDÄPC und ÖGPÄRC fanden drei Jahre nach dem letzten gemeinsamen Kongress erneut unter einem Dach statt, um auch mit Blick über den Alpenrand einen regen Austausch fachlicher Expertise zu gewährleisten. In den drei Tagen wurde den rund 1000 Teilnehmern während 49 wissenschaftlicher Symposien, 435 Vorträgen und 9 Lunchsymposien ein wissenschaftlicher Erfahrungstransfer auf hohem Niveau geboten. Dabei fanden nicht nur medizinische Motive, sondern auch Themen rund um die Öffentlichkeitsarbeit und Berufspolitik Eingang in das Kongressprogramm. Ergänzt wurde dieses zudem durch praktische Präparations- und Operationskurse, die in enger Zusammenarbeit mit der Ludwig-Maximilians-Universität München und dem Klinikum rechts der Isar verwirklicht werden konnten und besonders auf die Fortbildung junger Chirurgen durch erfahrene Experten abzielten.

Impressionen aus München

Unter der Ägide der drei Kongresspräsidenten Prof. Dr. Lars-Peter Kamolz, Prof. Dr. Riccardo Giunta und Univ.-Prof. Dr. Hans-Günther Machens eröffneten die Vorträge und Panels zahlreiche Möglichkeiten des internationalen Ideenaustauschs. In „Transalp-Sitzungen“ wurde besonders die gemeinschaftliche Forschungsarbeit von Deutschland, Österreich und Italien thematisiert, während deutsch-chinesische Sitzungen unter Teilnahme einer 15-köpfigen Delegation aus China die unterschiedliche klinische Ausrichtung in Europa und Asien beleuchteten.

Ein besonderes Augenmerk wurde in der Zusammenstellung der Programmstruktur auf die inhaltliche Vielfalt des Fachbereichs gelegt. Wie Kongresspräsident Prof. Dr. Riccardo Giunta betonte, wird eine Reduzierung der Plastischen Chirurgie auf ihren ästhetischen Sektor der breit aufgestellten Disziplin nicht gerecht. Diese bildet vielmehr eine untrennbare Einheit aus den vier Säulen Rekonstruktive Chirurgie, Handchirurgie, Ästhetische Chirurgie und Verbrennungschirurgie, basierend und getragen auf dem Sockel der medizinischen Forschung. Dieses mannigfaltige Bild der Plastischen Chirurgie sollte nicht nur dem Fachpublikum, sondern auch den Patienten nähergebracht werden. Aus diesem Grund wurde erstmalig im Rahmen des Kongresses am Samstag ein Patiententag initiiert, der interessierten Laien im Vortragssaal der Gasteig-Bibliothek Informationen über die Möglichkeiten und Grenzen der Plastischen Chirurgie offerierte. Mit Vorträgen zur Behandlung von Verbrennungstraumata, Handverletzungen sowie den Zielen der Plastischen Chirurgie kam der Berufsstand der Schaffung eines öffentlichen Bewusstseins für die Komplexität und Verantwortung seines Fachbereichs wieder einen großen Schritt näher.

Mehr News aus Branchenmeldungen

ePaper