Branchenmeldungen 21.02.2011
Frauen gegen Raucherprävention oft immun
Spezielle Präventionsangebote für rauchende Frauen gefordert.
Bemühungen zur Senkung des Zigarettenkonsums greifen bei weiblichen Rauchern schlechter als bei männlichen Rauchern. Das erklärte der zuständige Direktor des Instituts für Epidemiologie und Sozialmedizin, Ulrich John, in der norddeutschen Stadt Greifswald in einem aktuellen Interview.
Während bei männlichen Rauchern in der Bundesrepublik Deutschland die Raucherquote in den letzten zehn Jahren von ungefähr 32 auf ziemlich genau 27 Prozent gesunken sei, liege sie bei weiblichen Rauchern auch weiterhin konstant bei mehr als 20 Prozent. Rauchende Frauen seien in erster Linie durch hormonelle Verhütung und nicht zuletzt durch Schwangerschaft von besonderen Krankheiten und Risiken betroffen. “Wir sind bei der Prävention noch viel zu naiv”, erklärte der zuständige Sprecher des Aktionsbündnisses “MV Rauchfrei” in einem aktuellen Interview.
John forderte desweiteren anlässlich des diesjährigen Weltnichtrauchertages (31. Mai) auf weibliche Raucher zugeschnittene Präventionsangebote – zum Beispiel über die deutschen Frauenärzte. Weibliche Raucher, die mit der Pille verhüten, hätten ein klar höheres Risiko, an sogenannten Beinvenen-Thrombosen zu erkranken als Frauen die nicht zu einer Zigarette greifen, betonte er weiter.
Außerdem wiesen die weiblichen Raucher ein deutlich erhöhtes Osteoporose-Risiko auf. “Ein besonderes Problem stellt das Rauchen in der Schwangerschaft dar”, teilte er am Mittwoch der aktuellen Woche weiter mit. Auch sei in den ersten neun Monaten nach der Geburt des Kindes das Risiko des plötzlichen Säuglingstodes bei Kindern von rauchenden Müttern um ziemlich genau das Acht- bis Sechzehnfache höher als bei Kindern von Müttern die zu den Nichtrauchern zählen.
Quelle: www.der-krankenkassen-vergleich.de