Branchenmeldungen 22.05.2025

Beeinflussen vorzeitige Wechseljahre das Denkvermögen?



Man steht im Flur und weiß nicht mehr, warum man dort hingegangen ist. Oder ein vertrauter Begriff fällt einem plötzlich nicht ein. Solche Momente häufen sich mit den Jahren. Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass Frauen, die sehr früh in die Menopause kommen, solche Aussetzer häufiger erleben als andere.

Beeinflussen vorzeitige Wechseljahre das Denkvermögen?

Foto: nicoletaionescu – stock.adobe.com

Ein Forschungsteam der Tohoku University und des Tokyo Metropolitan Institute of Medical Science hat dafür die Daten von 4.726 Frauen ausgewertet. Die Teilnehmerinnen wurden in drei Gruppen eingeteilt: Menopause vor dem 40. Lebensjahr, zwischen 40 und 49 sowie ab 50 Jahren. Zwei Jahre nach der ersten Erhebung wurde ihre kognitive Leistung erneut gemessen. Abgefragt wurden unter anderem Orientierung, Erinnerungsvermögen (sowohl direktes als auch verzögertes Abrufen) und die Wortfindung.

Brain Fog: Frühe Wechseljahre mindern kognitive Leistung deutlich

Frauen mit Menopause vor dem 40. Lebensjahr schnitten dabei deutlich schlechter ab als jene, bei denen der Hormonrückgang erst ab 50 einsetzte. Diese späte Gruppe erzielte sogar bessere Werte als Männer im gleichen Alter. Auch unter Rücksichtnahme bekannter Einflussfaktoren wie bspw. Depressionen blieb der Zusammenhang zwischen frühem Hormonverlust und kognitiven Einbußen dennoch bestehen. Könnte nun eine Hormonersatztherapie diesen Effekt eventuell abfedern? Laut den Forschenden ließ sich in den Daten kein entsprechender Zusammenhang erkennen. Frauen mit sehr früher Menopause gelten in der Studie daher als mögliche Risikogruppe für kognitive Einschränkungen im späteren Leben. Wie genau hormonelle Veränderungen im Lauf des Lebens auf das Denkvermögen wirken, soll in weiteren Untersuchungen geklärt werden.

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