Branchenmeldungen 21.02.2011

IfMDA-Studie: Gesundheitsprämie im Modell Zahnmedizin

IfMDA-Studie: Gesundheitsprämie im Modell Zahnmedizin

Foto: © Shutterstock.com

„Nachhaltigkeit für alle Generationen“

In einer aktuellen wissenschaftlichen Studie hat der Gesundheitsökonom Dr. Thomas Drabinski, Leiter des Instituts für Mikrodaten-Analyse (IfMDA), die Umsetzbarkeit einer „Gesundheitsprämie im Modell Zahnmedizin“ umfangreich untermauert. Das Kieler Institut hat im Auftrag des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte (FVDZ) geprüft, ob und unter welchen Bedingungen die Einführung einer kleinen Gesundheitsprämie Zahnmedizin finanzierbar ist. „Es gibt keinen besseren Einstieg in eine einkommensunabhängige GKV-Finanzierung“, sagt der FVDZ-Bundesvorsitzende Dr. Karl-Heinz Sundmacher.

Die Drabinski-Studie zeigt, dass in einem ersten Schritt der zahnmedizinische Leistungsbereich der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in Höhe von 12,5 Milliarden Euro vom prozentualen Beitrag abgekoppelt und durch eine tragbare Prämie finanziert werden kann. Jeder Erwachsene über 18 Jahre zahlt nach Berechnungen des IfMDA pro Monat eine Prämie in Höhe von 18,90 Euro. Um eine finanzielle Benachteiligung einkommensschwacher Personen zu verhindern, sieht das Konzept einen systeminternen sozialen Ausgleich vor. Der gewählte Studien-Ansatz hat den Vorteil, dass sich die Finanzierung der GKV vom konjunkturabhängigen Arbeitseinkommen und der Subventionierung durch Steuergelder löst. „Hier wird ein zukunftsfähiges Finanzierungsmodell mit einem bewährten Versorgungskonzept gekoppelt. Insgesamt bedeutet das mehr Nachhaltigkeit für alle Generationen, ohne Leistungsausschluss“, fasst Drabinski zusammen.

„Der Einstieg in eine Prämienfinanzierung über den Sektor Zahnmedizin hat wesentliche Vorteile gegenüber dem theoretischen Regierungsmodell einer Gesundheitskombi“, bekräftigt der FVDZ-Bundesvorsitzende die Ergebnisse der Studie. Der zahnmedizinische Leistungsbereich sei inhaltlich gut abgegrenzt und finanziell überschaubar. Sundmacher weiter: „Da die Patienten seit Jahrzehnten an Zuzahlungen zu zahnmedizinischen Leistungen gewöhnt sind, dürfte ein Beginn der Finanzierungsreform mit der Zahnmedizin für die Versicherten keine große Überraschung darstellen und auch keine unlösbaren Umstellungsprobleme mit sich bringen.“

Die Einführung der kleinen Gesundheitsprämie Zahnmedizin hätte laut Drabinski nebenbei für die Gesundheitspolitiker den Charme, dass durch diesen Schritt der für 2011 prognostizierte Fehlbetrag in der GKV von etwa 11 Milliarden Euro kompensiert und die Steuersubventionierung der GKV zurückgedreht werden könnte. Drabinski: „Die bisher vorgelegten Prämienvorschläge sind nicht nachhaltig, da sie auf immer weiter ansteigende Steuersubventionen angewiesen sind – und jeder Subventions-Euro wird mit 16 Cent Neuverschuldung erkauft.“

Die Studie ist über das Institut für Mikrodaten-Analyse erhältlich: Institut für Mikrodaten-Analyse (IfMDA), Am Kiel-Kanal 2, 24106 Kiel, Telefon (0431) 385 7820, Telefax (0431) 385 9135, Internet www.ifmda.de, Email: institut@ifmda.de.

Quelle: IfMDA, Juli 2010


Mehr News aus Branchenmeldungen

ePaper