Branchenmeldungen 13.11.2012
Individuelle CAD/CAM-Abutments für eine biologische Krone
Eine Fortbildung des Studienzirkel Appenzeller Zahnärzte (SZAZ) für Zahnärzte und Zahntechniker mit bekannten Referenten.
Dr. Lothar Kiolbassa begrüsste die Gäste und besonders die beiden Referenten, Dr. med. dent Helmut Steveling, DE-Gernsbach, und ZTM José de San José Gonzáles, DE-Weinheim. Mit über 40 Teilnehmern war der Abend im Hotel Sistar, Abtwil/SG, gut besucht. Dies freute auch den Sponsor Astra Tech Implantat Systeme und Atlantis, DENTSPLY Implants.
Es zeigte sich schnell, dass die beiden Referenten viel praktische Erfahrung hatten und als eingespieltes Team auftraten. Beide Referenten lösten sich während des Vortrags ohne jeglichen Übergang ab. Das Musterbeispiel einer zielführenden Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt und Zahntechniker. Das Thema betraf vor allen Dingen die Herstellung von Abutments, um die Voraussetzung für ein gutes und damit langjähriges Funktionieren der Versorgung zu erreichen. Die Referenten lieferten dazu die fachlichen Anforderungen und Hintergründe und belegten diese mit eindrucksvollen Beispielen. Die Referenten bedienen sich der computergestützten Herstellung des Abutments (Atlantis) von DENTSPLY Implants. Die Abutments werden mit der patentierten Software VAD (Virtual Abutment Design) mithilfe eines 3-D-Scans produziert. Mit dem Scan wird ein virtuelles Bild des Modells erzeugt, welches eine individuelle Gestaltung eines Abutments erlaubt. Dies ermöglicht eine optimale Relation zu den Restzähnen, der Implantate untereinander (bei mehreren) und garantiert die Herstellung einer biologisch einwandfreien Krone. Als Materialwahl stehen Zirkondioxid-Titan und Atlantis GoldHue zur Verfügung. Der Techniker hat mithilfe der Weborder viele Möglichkeiten für individuelle Angaben. Dieses Herstellungsverfahren ist systemunabhängig, es sind keine Investitionen erforderlich, ebenso entfällt die Lagerhaltung.
Die Anforderungen an ein Abutment sind: Optimale Materialeigenschaften, die Form im Bereich des Weichgewebes (Emergenzprofil) und die Möglichkeit, eine einwandfreie Krone zu gestalten. Die Implantate von Astra (DENTSPLY Implants) haben einen Konus mit dem Vorteil einer optimalen Passung und einer Selbstzentrierung. Dies ergibt eine starre Verbindung als notwendige Voraussetzung für den Knochenerhalt. Die Referenten zeigten auch die möglichen Fehler bei einer Verklebung des Abutments. Ausser von Ivoclar Vivadent gibt es keine Zemente, welche speziell dafür entwickelt wurden, leider fehlt bei diesem Produkt noch die Langzeiterfahrung.
Die Form des Abutments erlaubt die Herstellung einer Krone wie bei einem natürlichen Zahn. Um das Ziel zu erreichen, ist jedoch ein Backward Planning erforderlich. Bei anderen „Standardimplantaten“ sind, nach Aussage des Referenten, für das Emergenzprofil zu wenig Varianten vorhanden. Auch könnten lagespezifische Besonderheiten nicht berücksichtigt werden. Dagegen lässt sich im geschilderten Fall die Achsenausrichtung (Implantate etc.) optimal gestalten. Der Vortrag war für alle Teilnehmer eine Bereicherung. Dies zeigte sich auch in der anschliessenden Diskussion, die aufgrund der vorgerückten Stunde leider beendet werden musste.
Kontakt: www.szaz.ch