Branchenmeldungen 24.02.2011
Jeder Siebte spart sich den Arztbesuch
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Laut einer aktuellen Studie des Universitätsspitals Genf verzichtet im Kanton Genf jeder siebte Einwohner auf eine medizinische Behandlung - meist aus finanziellen Gründen.
Die Erhebung wurde von Forschern des Universitätsspitals Genf im Jahr 2008 und 2009 bei insgesamt 765 Männern und 814 Frauen zwischen 35 und 74 Jahren durchgeführt. Im Fokus der Studie stand die Frage, ob in den vergangenen zwölf Monaten aus Kostengründen auf medizinische Leistungen verzichtet wurde.
Die Studie macht darauf aufmerksam, dass am häufigsten auf den Besuch beim Zahnarzt verzichtet wird. Ein nicht ganz unwesentlicher Fakt. Denn wissenschaftliche Studien belegen immer wieder, dass Parodontitis und Herzkreislauf-Erkrankungen eng miteinander in Verbindung stehen.
Besonders von Armut betroffene Menschen verzichten häufig auf die Hilfe von Medizinern. Bei jenen, die weniger als 3000 Franken pro Monat verdienen, lag der Anteil der Verzichtenden bei 30 Prozent. Weitere ausschlaggebende Faktoren für den Verzicht auf einen Arztbesuch seien laut Studie die Ausbildung, der Beruf, die Nationalität und die Krankenkassenfranchise. Die Ergebnisse der Untersuchung offenbaren einmal mehr, das in einem der wohlhabendsten Länder der Welt, nicht jedem der Zugang zur Gesundheitsversorgung gewährt wird.
Autorin: K. Kupfer