Branchenmeldungen 30.04.2015
Klinik in Kathmandu: Direkte Hilfe für Rettungsinsel vieler Erdbebenopfer
DZOI-Beratungsarzt Dr. Joachim Hoffmann aus Jena pflegt seit über 20 Jahren regelmäßigen Kontakt zur Chhatrapati Free Clinic in Kathmandu – Sein Verein „Gesellschaft für medizinisch-technische Zusammenarbeit e. V.“ ruft zu Spenden auf für Notfallhilfe und Optimierung des Katastrophenmanagements.
Seit 1992, also bereits über 20 Jahre, sind DZOI-Beratungsarzt Dr. Joachim Hoffmann aus Jena und seine Frau Luise Zimmermann eng mit der Chhatrapati Free Clinic (CFC) in Kathmandu verbunden. Nicht nur, dass sie regelmäßig vor Ort sind und persönlich den Präsidenten der Klinik und viele Mitarbeiter kennen. Sie gründeten Anfang der 90er Jahre auch die „Gesellschaft für medizinisch-technische Zusammenarbeit Jena e.V.“ (GMTZ), die die Klinik bis heute mit Sachmitteln, Experteneinsätzen vor Ort und Geldspenden unterstützt. Und obwohl die Kommunikation nach Nepal zurzeit sehr schwierig ist, erhielt Dr. Hoffmann von Klinik-Präsident Bijaya Mali per SMS die Nachricht, dass das Gebäude unbeschädigt ist, die rund 100 Mitarbeiter wohlauf sind und die Klinik somit zu einem Zufluchtsort für viele Verletzte geworden ist. Die GMTZ bittet herzlich um Spenden, um die akute Nothilfe für die Überlebenden zu sichern sowie das Katastrophenmanagement zu fördern.
Hier eine Einschätzung zur Lage vor Ort sowie Informationen zur Zusammenarbeit mit der Chhatrapati Free Clinic von Dr. Joachim Hoffmann:
„Seit Samstag, den 25.4., erreichen uns furchtbare Nachrichten und Bilder aus Nepal. Bei jeder Meldung ist die Zahl der Toten und Verletzten höher. Wir sind mit ganzem Herzen bei den Menschen in Nepal, die dieses Unglück erleiden und bewältigen müssen. Gleichzeitig sind wir froh, dass die Chhatrapati Free Clinic weitgehend unbeschadet steht und medizinische Notfallversorgung und Bergungsarbeiten in Kathmandu leisten kann. In seiner letzten SMS schrieb Klinik-Präsident Bijaya Mali: ‚Wir sind erleichtert, dass unsere nächsten Freunde und Bekannten in Nepal gesund sind… so far.‘ Die Kommunikation mit Kathmandu ist im Moment schwierig bis unmöglich, ausführliche Lageberichte sind nicht zu bekommen.“
Das „große Erdbeben“ war bei jedem unserer Besuche ein Thema
„Das „major earthquake“, das für Kathmandu erwartet wurde, war bei jedem unserer Besuche in der Chhatrapati Free Clinic ein dominierendes Thema. Geologisch liegt Kathmandu auf einer tektonischen Sollbruchstelle und erleidet mit großer Regelmäßigkeit aller 60 bis 70 Jahre ein verheerendes Erdbeben. Nepalesische Astrologen und westliche Seismologen waren sich einig und kündigten seit etlichen Jahren eine solche Katastrophe an. Die Gefahr wurde in der nepalesischen Öffentlichkeit jedoch weitgehend verdrängt.“
Chhatrapati Free Clinic eines der wenigen erdbebensicheren Gebäude
„Tatsächlich gehört die CFC zu den ganz wenigen Einrichtungen in Nepal, die sich auf ein solches Unglück vorbereiteten. Zunächst wurde ein Disaster Management Commitee gegründet, dessen Aufgabe in Öffentlichkeitsarbeit und der Erarbeitung eines Handlungsszenarios im Katastrophenfall bestand. Seit Jahren wurden an der Chhatrapati Free Clinic die Bürger Kathmandus in Rettungs- und Bergungstechniken sowie Erster Hilfe geschult und trainiert. Auf dem Hof der CFC wurde ein Container mit einfacher Bergungstechnik wie Schaufeln, Seilen, Leitern etc. bereitgestellt. Der fünfstöckige Klinikneubau, der zwischen 2000 und 2010 errichtet wurde, entspricht asiatischen Standards für erdbebengefährdete Gebiete. Er hat ein besonders ausgearbeitetes Fundament und verstärkte Wände, um Erschütterungen besser Stand zu halten. Das alte Klinikgebäude wurde mit sehr großem Aufwand und staatlichen Geldern nachträglich gegen Erdbeben aufgerüstet. Die CFC ist somit die einzige medizinische Einrichtung in Nepal, die baulich solchen Ansprüchen genügt.“
Wer kann sich vorstellen, was dort jetzt Tag und Nacht geleistet wird?
„Wohl keiner von uns kann sich wirklich vorstellen, was in den Räumlichkeiten der Klinik, ihren Gängen und den Höfen im Moment Tag und Nacht geleistet wird. Wer die Bilder aus Kathmandu sieht, hat vielleicht eine leichte Ahnung. Wir hoffen, dass die jahrelangen Bemühungen, sich auf das Erdbeben einzustellen, unseren Freunden von der CFC nun helfen können, das Beste für ihre Nachbarn zu tun.“
Spenden für akute Nothilfe
Die „Gesellschaft für medizinisch-technische Zusammenarbeit Jena e. V.“ (GMTZ) bittet um Spenden, um zum einen die akute Notfallhilfe für die Überlebenden des Erdbebens unterstützen zu können und zum anderen auch zukünftig die Ausbildung von Fähigkeiten und die Infrastruktur für Katastrophenmanagement im Stadtbezirk zu fördern.
Gesellschaft für medizinisch-technische Zusammenarbeit e.V. (GMTZ e. V.)
IBAN: DE85 8208 0000 0344 9130 00
BIC: DRESDEFF827
Bank: Commerzbank
Quelle: DZOI/www.gmtz.de