Branchenmeldungen 13.03.2011
Krankenkassen lassen säumige Zahler pfänden
Hunderttausenden gesetzlich Krankenversicherten droht die
Pfändung, weil sie ihren Zusatzbeitrag nicht bezahlt haben. Kassen wie
die DAK haben dazu die Daten säumiger Kunden an die Hauptzollämter
weitergegeben.
Sie sollen die seit Monaten fälligen Außenstände eintreiben und in einem
letzten Schritt notfalls Gehälter oder Renten pfänden, nachdem andere
Versuche fehlgeschlagen sind.
Allein bei der DAK haben 220 000 Mitglieder den Zusatzbeitrag von acht
Euro im Monat noch nicht gezahlt. Dies sind etwa 5 Prozent aller 4,5
Millionen DAK-Kunden. Ein Sprecher bestätigte am Dienstag einen
entsprechenden Bericht der «Bild»-Zeitung.
Vorausgegangen seien zahlreiche Gespräche, betonte der DAK-Sprecher.
«Keiner schaltet gerne das Hauptzollamt ein.» Die Pfändung sei der
allerletzte Schritt nach einer langen Abfolge. Auch davor werde es
nochmals Zahlungserinnerungen und die Aufforderung geben, den
ausstehenden Betrag zu überweisen. Die DAK erhebt seit 1. Februar 2010
einen Zusatzbeitrag von monatlich acht Euro.
Eine Pfändung von Gehalt oder Rente ist als letzte Konsequenz bei
ausstehendeb Beträgen im Sozialgesetzbuch geregelt. Dies ist schon seit
Jahrzehnten so Praxis und keine Besonderheit seit Einführung von
Zusatzbeiträgen in der gesetzlichen Krankenversicherung.
Quelle: dpa