Branchenmeldungen 20.09.2016
Mit Nanopartikeln Plaque zu Leibe rücken und Karies verhindern
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Plaque ist nicht nur unschön anzusehen, sondern auch das ideale Versteck für Kariesbakterien. Mit einfachem Zähneputzen sind sie so nicht zu erreichen. Forscher der University of Pennsylvania haben jetzt aber eine Methode entdeckt, die die Kariesbakterien in ihrem schwer zu durchdringenden Biofilm abtötet.
Selbst mit traditionellen, antimikrobiellen Therapien können Kariesbakterien wie Streptococcus mutans in der Plaque, die aus einem klebstoffartigen Polymergerüst besteht, nur schwer erreicht werden. Die amerikanischen Wissenschaftler setzten eisenhaltige Nanopartikel ein, die durch ihre pH-Empfindlichkeit und enzymähnlichen Eigenschaften von Peroxidase die Wirkung von Wasserstoffperoxid so beeinflussten, dass dieses freie Radikale produzierte. Diesen ist es wiederum möglich, sowohl die Plaque abzubauen als auch die enthaltenden Karies verursachenden Bakterien abzutöten. Die Wirksamkeit dieser Methode soll 5.000-fach stärker sein als die traditionellen Therapien.
Bild: Durch das Auftragen der Eisenoxid-Nanopartikel konnten Kavitäten bei Ratten deutlich reduziert werden. © University of Pennsylvania
Zudem haben die Nanopartikel einen weiteren Vorteil: Das Wasserstoffperoxid wirkt in einer sehr geringen Konzentration gezielt in der Plaque, womit Reizungen der Mundschleimhaut vermieden werden. In Tierversuchen mit Ratten wurden die Nanopartikel zweimal pro Tag für eine Minute auf die Zähne aufgetragen und ein Kariesausbruch verhindert, außerdem wurde keinerlei Schädigung des Zahnfleischs beobachtet. Es reicht bereits eine Wasserstoffperoxid-Konzentration von einem Prozent, was zum einen Kosten spart und zum anderen deutlich unter der Konzentration von drei bis zehn Prozent bei einem professionellen Bleaching liegt.
Aktuell wollen die Forscher die Nanopartikel noch weiterentwickeln, bevor sie perfektioniert auf den Markt kommen.
Die vollständige Studie gibt es hier.