Branchenmeldungen 28.02.2011
Mit Tiefgang und Flair: Fortbildung an der Elbe
Im historischen Ambiente von Schloss Albrechtsberg in Dresden
fand am vergangenen Freitag die vom Unternehmen Procter und Gamble
angebotene Vortragsreihe „UP TO DATE“ ihre Fortsetzung.
Dem wissenschaftlichen Austausch eine Plattform geben - so lautet das
Ziel des Fortbildungskonzeptes „UP TO DATE“. Bereits seit 2008 wird im
deutschsprachigen Raum durch diese Vortragsreihe Zahnärzten und deren
Assistenz die Möglichkeit gegeben, sich über aktuelle Erkenntnisse auf
dem Gebiet der Prophylaxe zu informieren. In charmanter Umgebung von
Schloss Albrechtsberg an der Elbe boten Dr. Michael Müller von der
Universitätszahnklinik Wien und Dr. Alexander Welk von der Universität
Greifswald tiefe Einblicke zu evidenzbasierten Ansätzen der
Periimplantitistherapie sowie relevanten Aspekten des Biofilms für die
Kontrolle der Plaque.
Laut Dr. Müller gibt es derzeit noch nicht das Therapiekonzept
schlechthin, um degenerative Entzündungen des Implantatbettes zu
behandeln. Empfehlenswert sei es, vor chirurgischen Maßnahmen stets
konservative Methoden anzuwenden. Im Prinzip gelten die gleichen
Behandlungsprinzipien wie beim natürlichen Zahn. Das Konzept „Cumulative
interceptive supportive therapy“ (CIST) könne eine sinnvolle Anleitung
zum Behandlungsvorgehen gemäß der auftretenden klinischen Parameter
sein, so Dr. Müller.
Dr. Alexander Welk beschrieb in seinem daran anschließenden Vortrag im
Detail die Entstehung des Biofilms sowie Möglichkeiten und deren Vor-
und Nachteile zur Plaquekontrolle. Die mechanische Entfernung bliebe
nach wie vor die Nr. 1. Als überraschende und auch alarmierende Zahl sei
hier der durchschnittliche jährliche Verbrauch von nur 1,86 Zahnbürsten
pro Kopf genannt. Laut Dr. Welk kann durch die Anwendung elektrischer
Zahnbürsten eine standardisierte und reinigungsintensive
Plaqueelimination gewährleistet werden.
Eine Option für die Zukunft könnte die Unterstützung des im Speichel
enthaltenen Thiocyanat-Lactoperoxidase-Systems zur Stärkung der
Abwehrmechanismen sein. Als weitere Ansätze bestünde mit der Verwendung
von Antikörpern, der Impfung gegen Karies und auch der regenerative
Medizin für die Zukunft weiteres Forschungs- und Entwicklungspotential.
Dennoch bleibt durch die Komplexität des oralen Biofilms die
professionelle und häusliche Zahnreinigung derzeit noch alternativlos,
so Dr. Welk. Im Anschluss an die beiden Vorträge nutzten die Teilnehmer
die Möglichkeit, offene Fragen zu klären und Tipps von den Referenten
für die eigene Praxis zu erhalten.
Weitere Termine für die Fortsetzung der Fortbildungsreihe stehen für die
Städte Stuttgart, Hannover, Regensburg, Kassel, Würzburg und Bern
bereits fest. Als Referenten werden hier unter anderem Dr. Georg
Gaßmann, Dr. Karl-Ludwig Ackermann und Prof. Johannes Einwag vertreten
sein.
Autorin: Eva Kretzschmann