Branchenmeldungen 21.06.2012
Nacht- und Schichtarbeiter haben ein höheres Krebsrisiko
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In vielen Unternehmen ist zuweilen die Nacht- bzw. Schichtarbeit unumgänglich. Regelmäßiges Arbeiten in der Nacht birgt jedoch Risiken. Wie französische Forscher vom Inserm-Institut (Paris) jetzt herausfanden, haben Frauen, die über einen Zeitraum von mehr als vier Jahren zwischen Tag- und Nachtschicht wechseln, ein 30% höheres Risiko an Brustkrebs zu erkranken. Frauen, die vor der ersten Schwangerschaft häufig zwischen Tag- und Nachtschicht wechseln, entwicklen sogar ein 50% höheres Risiko, Brustkrebs zu bekommen. In der Studie wurden Daten von 1250 Französinnen, die an Brustkrebs erkrankten und 1350 gesunden Frauen verwendet.
Ursache für die Ergebnisse könnten das Hormon Melatonin sowie die Lichtverhältnisse sein. Melatonin, das Tierversuchen zufolge vor Krebs schützt, wird ausschließlich bei Dunkelheit in der nächtlichen Ruhephase produziert. Wird der Körper über längere Zeit mit Tageslichtverhältnissen konfrontiert, wird demzufolge die Melatonin-Bildung verlangsamt. Es ist nicht absolut sicher, dass sich die Ergebnisse entsprechender Tierversuche auf den Menschen übertragen lassen. Doch es ist zumindest denkbar, dass auch beim Menschen eine Veränderung des Melatoninspiegels die Entstehung diverser Krebsarten begünstigt.
Quelle: Focus online