Branchenmeldungen 26.04.2012
Patientenversorgung liegt nicht in den Händen der Industrie
"Innovative Technologien vereinfachen viele Arbeitsabläufe und sind auch aus dem zahnärztlichen Praxisalltag nicht mehr wegzudenken. Allerdings kann die Entscheidung darüber, was die Patientenversorgung verbessert und was nicht, nur bei den Zahn/Ärzten liegen und nicht bei der Industrie!" Dies stellte Dr. Karl-Heinz Sundmacher, Bundesvorsitzender des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte (FVDZ), am 24. April 2012 bei einer Podiumsdiskussion zum Thema Gesundheits-IT fest.
Zum Meinungsaustausch geladen hatte der Bundesverband Gesundheits-IT (bvitg) im Rahmen der Messe "Connecting Healthcare IT" (conhIT), die vom 24. bis 26. April in Berlin stattfand. Gemeinsam mit dem Verbandsgeschäftsführer Ekkehard Mittelstaedt, dem Vorsitzenden des Telematik-Ausschusses der Bundesärztekammer Dr. Franz-Josef Bartmann und dem Abteilungsleiter IT-Systemfragen des GKV-Spitzenverbands Rainer Höfer diskutierte Sundmacher Möglichkeiten und Grenzen technischer Innovationen im Gesundheitswesen.
Sundmachers Kritik entzündete sich an Mittelstaedts Vorschlag, den sich
immer stärker abzeichnenden Ärztemangel durch IT-Innovationen in
Kombination mit verstärkter Delegation und Substitution ärztlicher
Leistungen an bzw. durch nichtärztliches Personal zu kompensieren.
Gemeinsam wiesen die Vertreter der Ärzte und Zahnärzte diesen Vorschlag
zurück und warnten vor falschen Erwartungen. Sundmacher betonte in
diesem Zusammenhang die Zuständigkeit der gemeinsamen Selbstverwaltung
für die Ausgestaltung der Strukturen des Gesundheitswesens. Zudem sprach
er sich gegen die erkennbaren Einflussnahmeversuche der Industrie aus.
Quelle: Freier Verband Deutscher Zahnärzte e.V