Branchenmeldungen 28.06.2012
Preise für Gießener Zahnmediziner und Mikrobiologen
Grundlagenforschung
und klinische Forschung haben in der Gießener Poliklinik für
Parodontologie am Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde einen
hohen Stellenwert. Mehrere Auszeichnungen für ihre erfolgreichen
Forschungsarbeiten sind ein schöner Erfolg für die beteiligten
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Fachbereich 11 – Medizin der
Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU). Zeitgleich erreichte das
Zentrum eine weitere gute Nachricht von der Deutschen Gesellschaft für
Parodontologie (DGP). Gießener Neuentwicklungen zur Laser-Therapie bei
Zahnbettentzündungen fördert die DGP zusammen mit der GABA GmbH mit
10.000 Euro. Einen entsprechenden Forschungsantrag hatte PD Dr. José
Roberto Gonzales, Leitender Oberarzt der Poliklinik für Parodontologie,
eingereicht. Er wird nun die klinischen, mikrobiologischen und
inflammatorischen Effekte der photodynamischen Therapie bei Patienten
mit Parodontitis untersuchen.
Auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie
wurden gleich zwei wissenschaftliche Arbeiten aus Gießen mit dem
DGP-GABA-Meridol-Preis ausgezeichnet: Dr. Sabine Gröger (Leiterin des
Forschungslabors in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Jörg Meyle) erhielt
zusammen mit Prof. Dr. Eugen Domann (Leiter Molekulare Diagnostik,
Institut für Medizinische Mikrobiologie), Prof. Dr. Trinad Chakraborty
(Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie) und Prof. Dr.
Jörg Meyle (Geschäftsführender Direktor des Zentrums und Direktor der
Gießener Poliklinik für Parodontologie am Zentrum für Zahn-, Mund- und
Kieferheilkunde) den mit 2.000.- Euro dotierten 1. Preis in der
Grundlagenforschung für ihre Publikation „B7-H1 and B7-DC receptors of
oral squamous carcinoma cells are upregulated by Porphyromonas
gingivalis”, die 2011 in der Zeitschrift „Immunobiology” erschien. In
ihrer In-vitro-Studie hatte sie erstmals nachweisen können, dass Keime
der Zahnplaque in der Lage sind, Epithelzellen des Zahnfleischs so zu
verändern, dass diese bei Kontakt mit T-Lymphozyten die Immunzellen
inaktivieren.
Prof. Dr. J. Meyle als Erstautor der Arbeit „A multi-centre randomized
controlled clinical trial on the treatment of intra-bony defects with
enamel matrix derivatives/synthetic bone graft or enamel matrix
derivatives alone: results after 12 months" erhielt den 2. Preis im
Bereich der klinischen Forschung zusammen mit Kollegen aus Bonn,
Dresden, Frankfurt, Hamburg und Münster. Die preiswürdigen Arbeiten
wurden von einem internationalen Gutachtergremium unter allen
eingereichten Publikationen ausgewählt. Prof Meyle und Mitarbeiter
konnten zusammen mit anderen Zentren in einer Multi-Center-Studie
zeigen, dass regenerative (chirurgische) Behandlungen an parodontal
erkrankten Zähnen im Vergleich zu konventioneller Therapie auch bei
ungünstiger Ausganglage zu deutlich besseren Ergebnissen führen.
Quelle: idw online