Branchenmeldungen 27.11.2024

Rein ins kalte Wasser: Studieren nach der neuen ZApprO

Rein ins kalte Wasser: Studieren nach der neuen ZApprO

Foto: Zahnis.im.Durchbruch; Universität Witten/Herdecke

Mit unserem Studienstart begann nicht nur die Reise in die Zahnmedizin, sondern auch eine neue Ära der Ausbildung. Im Jahrgang 2021 trat nach über sechs Jahrzehnten die neue Approbationsordnung für Zahnärzte und Zahnärztinnen (ZApprO) in Kraft. Eine Reform, auf die lange gewartet wurde. Die Digitalisierung und die Modernisierung von Abläufen wurden aufgenommen. Doch mit den Neuerungen kamen auch Herausforderungen, wie uns die diesjährige Z2-Prüfung deutlich zeigte.

In zwei intensiven Wochen mussten wir Studierende unser praktisches und theoretisches Wissen in den vier Fächern der Chirurgie, Kieferorthopädie, Prothetik und Zahnerhaltung unter Beweis stellen, während Letztere aus vier Einzelprüfungen bestand. Der Prüfungsdruck war enorm. Vor allem die fehlende Zeit für Erholung stellte eine große Herausforderung dar. Jeden Tag erwarteten uns neue Aufgaben: präzise Arbeiten an Phantomköpfen und anschließende mündliche Prüfungen zu den jeweiligen Bereichen. Dabei mussten wir für jeden Tag ein Fach in kürzester Zeit abrufen und danach wieder Platz für das Nächste schaffen. Zwar ist das Ziel der Z2-Prüfung wichtig: die Studierenden auf die Klinik vorzubereiten. Doch die Umsetzung, insbesondere die zeitliche Planung und die psychische Belastung, sorgte für viel Stress.

Eine Reform in der Entwicklung

Es ist verständlich, dass eine umfassende Reform wie die ZApprO nicht sofort perfekt funktioniert. Die ersten Jahrgänge müssen die größten Hürden meistern, während das System noch optimiert wird. Unsere Erfahrungen sind dabei wertvoll, um die Prüfungsordnung für zukünftige Jahrgänge zu verbessern. Trotz der Kritik gibt es viele positive Aspekte der ZApprO, die langfristig die Ausbildung modernisieren und uns optimal auf die Praxis vorbereiten. Doch gerade bei der Z2-Prüfung sind weitere Anpassungen notwendig, sei es in der Organisation oder der zeitlichen Entlastung der Studierenden, um vor allem einen langfristigen Lernerfolg bei uns zu erzielen.

Ausblick

Wir hoffen, dass zukünftige Jahrgänge von den Erfahrungen, die wir gemacht haben, profitieren werden. Für uns war die Z2-Prüfung eine große Herausforderung, aber auch eine wichtige Lernerfahrung. Sie hat uns gezeigt, wie wir unter hohem Druck arbeiten können. Ob wir beide die Z2 bestanden haben und welche Lehren wir daraus ziehen, erfährst du in unserer gleichnamigen Podcast-Folge. Die ZApprO ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber der Weg zu einer optimalen Umsetzung ist noch nicht abgeschlossen.

Autor: René Piekarski

Dieser Artikel ist in der dentalfresh erschienen.

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