Branchenmeldungen 10.06.2015

Remineralisierung bei initialer Karies

Remineralisierung bei initialer Karies

Foto: © rommma – Fotolia

Bei der initialen Karies ist der Prozess der Entmineralisierung durch intensive Prophylaxe- und Remineralisierungsmaßnahmen reversibel und die aktive Karies wird dadurch zu einer deaktivierten ohne weiter gehende Symptomatik.

Eine Untersuchung zur Remineralisierungsrate von Zahncremes mit Zink-Carbonat-Hydroxylapatit (Biorepair) bei oberflächennahen Lasionen an bovinen Schmelz- und Dentinproben wurde an der Charite in Berlin unter Leitung von Prof. Dr. Andrej M. Kielbassa durchgeführt. Zum Vergleich wurde eine handelsübliche aminfluoridhaltige Zahncreme herangezogen. Demineralisierte Rinderproben wurden täglich mit dem jeweiligen Zahnpasta-/Einlagerungs-Slurry gebürstet und nach 2 und 5 Wochen die Unterschiede beim Mineralienverlust mittels transversaler Mikroradiographie ausgewertet.

Diese Ergebnisse belegen, dass durch die hohe Affinität der Zink-Carbonat-Hydroxylapatit-Kristallite zum Apatit des natürlichen Zahns zum einen die körpereigene Remineralisierungsleistung unterstützt wird und zusätzlich die demineralisierte Läsion quasi von „innen“ aufgefüllt wird. In diesem Modell führte die Fluoridierung mit einer hohen Konzentration an negativ geladenen Fluoridionen (Depotwirkung) an der Oberfläche anfangs sogar zu einer Entmineralisation in der Tiefe der Kavität, da dem Zahn positiv geladene Calciumionen entzogen wurden, um das Ionengleichgewicht wiederherzustellen. Diese Beobachtung könnte möglicherweise eine Erklärung für das heutzutage häufiger auftretende Phänomen der „hidden caries“ sein: Kleine Kavitäten in den Fissuren oder Zahnzwischenräumen breiten sich bei scheinbar intakter Schmelzoberfläche in Richtung des Dentins aus.

Die Untersuchung konnte zeigen, dass die Remineralisationskapazität der Hydroxylapatit-Zahnpasta (Biorepair) im Vergleich zu der Fluorid-Zahnpasta signifikant stärker war. Biorepair verminderte zudem die Läsionstiefe durch Verringerung des Mineralverlusts vom Boden der Kavität aus.

Lesen Sie im Rahmen unseres ZWP online-Themas „Was wir heute über künstlichen Zahnschmelz wissen“ wissenschaftliche Befunde in kompakter Form.

Quelle: Enamel and dentine remineralization by nano-hydroxyapatite toothpastes
P. Tschoppe, D. L. Zandim, P. Martus, A. M. Kielbassa
Journal of Dentistry (Juni 2011), 39(6):430-7

Ein ausführliches Literaturverzeichnis finden Sie hier.

Amelotin entscheidend für Zahnschmelzgenese
Zahnschmelz-Protein regt Knochenwachstum an
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