Branchenmeldungen 03.11.2025
Sexuelle Belästigung: Arbeiterkammer Oberösterreich fordert höheren Schadenersatz
Eine junge Frau wurde während ihres Praktikums massiv sexuell belästigt, etwa verbal bedrängt, körperlich angegriffen und eingeschüchtert. Als sie sich wehrte und das Gespräch mit der Geschäftsführung suchte, wurde das Praktikum vom Arbeitgeber vorzeitig fristlos beendet. Zwar erhielt die Betroffene eine Schadenersatzzahlung von 1.000 Euro, dieser Betrag ist aber aus Sicht der Arbeiterkammer Oberösterreich per Gesetz viel zu niedrig angesetzt, um nachhaltige Verhaltensänderungen zu erzielen.
Die AK Oberösterreich fordert daher eine Anhebung des Mindestschadenersatzes bei allen Belästigungsformen.
Belästigung ungebrochen häufig
Anstarren, mustern oder in den Ausschnitt starren: Der Arbeitsklima Index der Arbeiterkammer Oberösterreich zeigt, dass 23 Prozent der befragten Arbeitnehmerinnen derart übergriffiges Verhalten schon erlebt haben. 13 Prozent berichten von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz.
46 Prozent jener Frauen, die eine Belästigung melden, erhalten Unterstützung im Betrieb durch Führungskräfte. Außerhalb des Betriebes ist die Arbeiterkammer mit Abstand die wichtigste Anlaufstelle, das geben 56 Prozent der Frauen an. Insgesamt hat die Arbeiterkammer Oberösterreich 2024 rund 141.000 Euro Nachzahlungen für diskriminierte Mitglieder erkämpft, das sind pro Fall rund 3.800 Euro. 59 Prozent der Frauen sehen zudem die AK mit deutlichem Abstand zu anderen Institutionen als engagierteste Kraft im Einsatz für Gleichstellung.
Quelle: Arbeiterkammer Oberösterreich