Branchenmeldungen 21.02.2011

Sorge um zahnärztliche Versorgung - BLZK will vermitteln

Sorge um zahnärztliche Versorgung - BLZK will vermitteln

Foto: © Shutterstock.com

Die Ankündigung sogenannter Puffertage schlägt hohe Wellen bei den bayerischen Zahnärztinnen und Zahnärzten und den Versicherten. Nach der Mitteilung über drastische Honorarabschläge für die zahnärztliche Behandlung von Versicherten der AOK, Knappschaft und IKK Wohnortkassen durch den Vorstand der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns (KZVB) hat sich ein Aktionsbündnis gebildet (ZWP online berichtete), an dem sich auch die Bayerische Landeszahnärztekammer beteiligt.

Kammerpräsident Michael Schwarz: „In erster Linie wollen wir mehr Transparenz. Warum fehlt jetzt das Geld für fast ein ganzes Quartal? Seit wann wussten AOK und KZVB von den drohenden Honorarausfällen? Warum fehlen jetzt – wie kolportiert wird – 30 Millionen Euro für die Versorgung der Versicherten? Warum wurde nicht rechtzeitig gegengesteuert? Warum wurden die Vertragszahnärzte erst jetzt informiert?“ Die Kammer, ihr gehören 14 000 bayerische Zahnärztinnen und Zahnärzte als Pflichtmitglieder an, will aber auch zwischen den Vertragsparteien vermitteln. Sie sieht außerdem einen Zusammenhang zwischen dem von der Großen Koalition in der vergangenen Legislaturperiode beschlossenen Gesundheitsfonds und den jetzt fehlenden Mitteln für die Patientenbehandlung.

Dabei wirbt die Bayerische Landeszahnärztekammer für neue Vertragsverhandlungen zwischen der Kassenzahnärztlichen Vereinigung und den betroffenen Kassen. „Die bayerischen Kollegen haben Anspruch auf ein konstruktives Miteinander“, so Schwarz. Das sei das Gebot der Stunde. Deshalb hat die BLZK alle Zahnärzte in Bayern zu einer Diskussion über den künftigen Kurs für kommenden Mittwoch, den 20. Oktober 2010, in die Meistersingerhalle nach Nürnberg eingeladen. Eingeladen werden auch die Krankenkassen und der Vorstand der KZVB, ebenso die Obleute der bayerischen Zahnärzte sowie deren Berufsverbände.

Der Vizepräsident der BLZK, Christian Berger, fordert die AOK auf zu beantworten, ob für ihre mehr als 100 000 Neuzugänge auch entsprechend mehr Geld für deren Behandlung zur Verfügung gestellt wurde. Ebenso müsse die Frage erlaubt sein, warum weiterhin Kurse für Wellness finanziert würden, während Geld für zahnmedizinische Leistungen fehlt. Vom Vorstand der KZVB will Berger wissen, seit wann die Überschreitung des Budgets bekannt war. „Die Vertragszahnärzte haben ein Anrecht darauf zu erfahren, ob der Vorstand der KZVB bereits vor den im September stattgefundenen Wahlen über die voraussichtliche Mengenüberschreitung informiert war. Außerdem muss geklärt werden, ob bereits 2009 eine deutliche Überschreitung des Budgets zu verzeichnen war, die als Erblast in das Jahr 2010 mitgeschleppt wurde.“

Quelle: BLZK


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