Branchenmeldungen 03.08.2021
Studie: Komplikationen nach einer Implantattherapie sind häufig
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Bei mehr als vier von zehn Zahnimplantatpatienten traten innerhalb von neun Jahren Komplikationen auf. Dies ist das Ergebnis einer Dissertation an der Universität Göteborg.
In Schweden werden jährlich etwa 30.000 Patienten mit Zahnimplantaten behandelt. Obwohl über gute Langzeitergebnisse berichtet wurde, treten manchmal Komplikationen auf, die entweder das Implantat oder die Funktion der implantatgetragenen Struktur – und manchmal beides – beeinträchtigen.
Karolina Karlsson, promovierte Fachzahnärztin, hat in ihrer Dissertation untersucht, wie häufig Komplikationen sind, welche Folgen sie haben, welche Patientengruppen betroffen und welche Kosten damit verbunden sind.
Die Untersuchung war Teil eines nationalen Projekts, das als bevölkerungsbasierte Feldstudie mit zufällig ausgewählten Patienten aus dem Register der schwedischen Sozialversicherungsanstalt durchgeführt wurde. Zunächst wurden die medizinischen Aufzeichnungen und Röntgenbilder von 2.765 erwachsenen Patienten überprüft, und 596 von ihnen wurden neun Jahre nach der Zahnimplantatbehandlung untersucht.
Schweregrad variiert
Die Ergebnisse zeigten, dass 42 Prozent der Patienten mindestens eine Komplikation erlitten, wobei technische Komplikationen die häufigsten waren. Die technischen Komplikationen waren meist Einzelereignisse, und der stärkste Risikofaktor war das Ausmaß der implantatgetragenen Konstruktion.
Der Zustand der Periimplantitis war eine seltenere, aber umfangreichere Komplikation. Das Gleiche gilt für den Verlust von Implantaten. Der Verlust von einem oder mehreren Implantaten war auch die Komplikation mit den höchsten Gesamtkosten.
Die Behandlung der Periimplantitis mit nicht chirurgischen Methoden allein, in Form von Reinigung mit Instrumenten in der Zahnarztpraxis und Anleitung zu strikten Hygienemaßnahmen zu Hause, erwies sich als unzureichend. Eine zusätzliche chirurgische Behandlung konnte jedoch ein weiteres Fortschreiten der Krankheit verhindern.
Wissen kann das Risiko reduzieren
Das Ersetzen verlorener Zähne durch Zahnimplantate ist eine gängige Behandlungsoption in der Zahnmedizin. Daher ist es wichtig, dass sowohl Anbieter als auch Patienten ein besseres Verständnis für die Risiken haben und wissen, was getan werden kann.
Fazit
„Die Ergebnisse liefern wichtige Informationen für Zahnärzte und Patienten, um das Risiko von Komplikationen im Zusammenhang mit einer Implantatbehandlung zu bewerten und zu reduzieren“, so Karolina Karlsson.
Quelle: bitemagazine.com