Branchenmeldungen 20.03.2018
Österreicherin erhält im Jochbein fixierte Implantate
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Einem Bozner Zahnarzt und einem Chirurgen aus Manchester gelang eine höchst komplexe Zahn-OP. Trotz nahezu fehlendem Oberkieferknochen setzten sie einer Frau aus dem Tiroler Unterland Zahnimplantate ein.
Einen Zahnersatz, der beim Kauen keine Probleme macht – das wünschte sich eine von ihrer instabilen Prothese geplagte Patientin. Die Lösung war allerdings alles andere als einfach. So hatte das jahrelange Tragen einer Prothese bei der 68-Jährigen zu einem starken Schwund des Oberkieferknochens geführt. In solchen Fällen gibt es zwei Möglichkeiten: Eine Kieferknochen-Augmentation, die jedoch langwierig ist, oder aber die Implantatverankerung im Jochbein.
Dr. Mirko Solderer, Zahnarzt im italienischen Bozen, entschied sich für letztgenannte Variante, wie stol.it berichtet. Da die OP für den Bozner Zahnarzt die erste dieser Art sein sollte, holte er sich erfahrene Unterstützung von Dr. Massimo Maranzano, einem Chirurgen aus Manchester.
Die OP wurde in der Marienklinik Bozen unter Vollnarkose durchgeführt. Bei dem Eingriff wurde tief in den Kiefer bis zu den Augenhöhlen gebohrt. Um am Jochbein die Metallstifte für die Implantate setzen zu können, waren für die Verankerung vier bis sechs Zentimeter lange Metallstifte nötig. Damit sind sie vier bis sechs Mal so lang wie Stifte, die im Kieferknochen eingesetzt werden.