Branchenmeldungen 18.01.2013
Universität Greifswald startet neuen Studiengang
Professor
Dr. Christian Splieth, Leiter der Präventiven Zahnmedizin und
Kinderzahnheilkunde in Greifswald und damit auch des Studienganges,
begrüßten am Freitag, 18. Januar 2013, die ersten 14 postgradualen
Masterstudierenden. Neben niedergelassenen Zahnärzten und
Universitätsmitarbeitern aus ganz Deutschland sind auch sechs Kandidaten
aus Jordanien, Aserbaidschan, Syrien, den Vereinigten Arabischen
Emiraten und Griechenland darunter.
„Kinderzähne müssen besonders gepflegt und behandelt werden, weil der
Gesundheitszustand der Milchzähne die beste Prognose für das bleibende
Gebiss erlaubt“, so Professor Dr. Christian Splieth. „Karies ist in
beiden Bezahnungen dieselbe Erkrankung mit zu häufigem Zuckerkonsum und
zu wenig Mundhygiene. Außerdem werden in den sechs Jahren des
Zahnwechsels die neuen Zähne angesteckt.“
Mit der Wende Anfang der 1990er Jahre lief der Studiengang
Kinderzahnheilkunde in Deutschland aus. Professor Splieth gehört seit
drei Jahren dem Beirat der Deutschen Gesellschaft für
Kinderzahnheilkunde (DGK) an. Er initiierte eine Kooperation, bei der
das Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität
Greifswald die Erfahrungen aus vier bestehenden Masterstudiengängen
einbringen konnte und die DGK ihre fachliche Expertise. In zwei Jahren
ist es gelungen, aus dieser Idee auch formal einen Studiengang zu
etablieren.
Der Präsident der DGK, Professor Dr. Christian Hirsch aus Leipzig,
stellt die Bedeutung des neuen Studiengangs für ganz Deutschland heraus.
„Der Master ‚Kinderzahnheilkunde‘ garantiert wieder eine dem Facharzt
gleichwertige Qualifikation für die zahnärztliche Prävention und
Therapie bei Kindern“, so Professor Dr. Christian Hirsch.
Der Masterstudiengang wird berufsbegleitend studiert. Über einen
Zeitraum von zwei Jahren finden fast monatlich Wochenendseminare zu
allen Fragen der Kinderzahnheilkunde statt. Themen wie Wachstum und
Entwicklung, allgemeinmedizinische Erkrankungen, Kindesvernachlässigung,
Verhaltensführung, Prävention und Therapie werden ausführlich
behandelt. Die Studenten müssen dazu jeweils „Hausarbeitspakete“
vorbereiten. „Es ist uns gelungen, mit über 25 deutschen und
internationalen Referenten an 13 Standorten in ganz Deutschland ein
ausgesprochen attraktives und modernes Programm zusammen zu stellen“, so
Professor Dr. Ulrich Schiffner, Fortbildungsreferent der DGK.
Abgeschlossen wird mit einer Masterarbeit. Der jährlich angebotene
Studiengang erfreut sich großer Nachfrage, da schon jetzt ausreichend
Bewerbungen für 2014 vorliegen. So wird wohl nicht nur die
kinderzahnärztliche Versorgung in Deutschland, sondern auch
international weiter verbessert werden können.