Branchenmeldungen 04.01.2012
Verwaltungskosten werden zum Milliardengrab
FVDZ: "Transparenz im Kampf gegen Mittelverschwendung"
Die Zahlen beeindrucken: Knapp ein Viertel der Gesamtausgaben in der
gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) wird zur Finanzierung der
Kassenbürokratie verwendet, so das Ergebnis einer Studie der
Unternehmensberatung A. T. Kearney. Die Studie belegt eindrucksvoll, wie
der Verwaltungsaufwand das Gesundheitssystem auslaugt und dass davon
nicht nur die Krankenkassen, sondern im großen Maßstab auch die
Leistungserbringer betroffen sind. "Hier werden Milliarden in ein
ineffizientes System gepumpt, Geld, das für die Versorgung der Patienten
nicht mehr zur Verfügung steht", erklärt Kerstin Blaschke,
stellvertretende Bundesvorsitzende des Freien Verbandes Deutscher
Zahnärzte (FVDZ), am 4. Januar in Berlin.
"Der staatlich verordnete Kontroll- und Regulierungswahn hat die
Verwaltungskosten immer weiter steigen lassen und den Medizinern dabei
regelmäßig neue bürokratische Hürden in den Weg gestellt", betont
Blaschke. Dazu zählten die ausufernden Dokumentationspflichten oder auch
die Praxisgebühr, die die niedergelassenen Ärzte und Zahnärzte für die
Krankenkassen eintrieben. "Die Rechnung zahlt letztendlich der Patient,
der immer höhere Beiträge zahlt und dafür immer weniger Leistungen
bekommt."
"Was wir brauchen, sind transparente und effiziente Strukturen", ergänzt
Blaschke. Eine Grundsatzforderung des Freien Verbandes laute deshalb,
mehr Eigenverantwortung im Gesundheitswesen zuzulassen und das
Sachleistungsprinzip durch das Kostenerstattungsprinzip zu ersetzen.
"Die Kostenerstattung bringt nicht nur Transparenz in das Leistungs- und
Abrechnungsgeschehen, sie sorgt auch für eine effiziente
Ressourcenverteilung. Nur so kommen Beitragsgelder und Behandlungszeit
der direkten Patientenversorgung zugute."
Quelle: Freier Verband Deutscher Zahnärzte