Branchenmeldungen 11.04.2014
Welche Auswirkung hat eine Wurzellängsfraktur für den Zahnerhalt?
Die Wurzelkanalbehandlung ist eine schwierige zahnärztliche Behandlung. Nach oder während dieser kann eine Längsfraktur der Wurzel auftreten. Sollte dies der Fall sein, ist die Prognose, den Zahn zu erhalten, schlecht. Die Deutsche Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie e.V. (DGET) weist darauf hin, dass eine Wurzellängsfraktur die Extraktion eines Zahnes notwendig macht.
Die Wurzelkanalbehandlung ist für viele Zähne die letzte Möglichkeit, diese zu erhalten. Tritt während einer Wurzelkanalbehandlung eine Längsfraktur auf, ist diese meist auf die Wurzel des Zahnes beschränkt und beginnt in der Regel an der Innenseite der Wurzel. Ursache für das Auftreten von Wurzellängsfrakturen ist zumeist ein zu hoher Verlust an Zahnhartsubstanz – sei es aufgrund einer Karies, oder aufgrund der Präparation der Wurzelkanäle. Aber auch zu hoher Kaudruck oder die anschließende Versorgung mit einer Krone oder Brücke können als Ursache gesehen werden. Es kommt nicht, wie oft angenommen, zu einer Versprödung des Zahnes durch eine Wurzelbehandlung. Der Feuchtigkeitsgehalt des Zahnes ändert sich nicht.
Liegt eine Fraktur der Wurzel vor, kommt es zu einer Kommunikation des Inneren des Wurzelkanals mit dem Parodont (Knochen und Strukturen, mit denen der Zahn im Knochen verankert ist). Über diese Kommunikationsmöglichkeit treten Bakterien und Entzündungsstoffe in den Raum außerhalb des Zahnes und führen so zu schwerwiegenden, oft chronischen Entzündungen des umliegenden Hart- und Weichgewebes. Reicht der Frakturspalt bis in den Bereich der Gingiva (Zahnfleisch), kann es sogar zu einer Plaqueablagerung und weiterem Eindringen von Bakterien kommen.
Beispiele von Wurzellängsfrakturen © Dr. Bijan Vahedi
Oft ist die sichere Diagnostik der
Wurzellängsfraktur schwierig. In vielen Fällen ist eine Veränderung
im Röntgenbild (dunkler Schatten seitlich entlang der Wurzel) zu
erkennen, auch klinische Symptome treten auf. In der Regel kann bei
der klinischen Untersuchung eine lokal erhöhte Sondierungstiefe
festgestellt werden.
Die einzige Therapie einer Wurzellängsfraktur ist derzeit die Extraktion des Zahnes. Wird der Zahn bei Beschwerdefreiheit im Mund belassen, kommt es aufgrund der Entzündungsreaktionen zu einem Voranschreiten des Knochenverlustes. Dies sollte vermieden werden, um die Möglichkeiten des Zahnersatzes, z.B. eine Implantation, nicht zu erschweren.
Weiterführende Informationen: www.ErhalteDeinenZahn.de
Kontakt:
DGET – Deutsche Gesellschaft für
Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie e.V.
Holbeinstraße 29
04229 Leipzig
Tel.: 0341 48474-202
Fax: 0341 48474-290
sekretariat@dget.de
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