Branchenmeldungen 11.11.2024
Wissenschaftliche Evidenz in der zahnmedizinischen Praxis
LISTERINE® ist die meisterforschte tägliche Mundspülung. Welchen Stellenwert wissenschaftliche Evidenz für die zahnmedizinische Arbeit einnimmt haben wir mit Julia Haas M.A., Dentalhygienikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin für den Fachbereich Dentalhygiene und Präventionsmanagement an der EU FH Köln, besprochen.
Wie wichtig ist die wissenschaftliche Evidenz für die Arbeit von DHs?
Julia Haas: Meines Erachtens ist die wissenschaftliche Evidenz für die Arbeit von DHs essenziell. Patient:innen im Hinblick auf die Unterschiedlichkeit der Aussagen evidenzbasiert zu beraten und zu behandeln, stellt viele vor eine große Herausforderung. Für die aufkommenden Aussagen aus dem Praxisalltag muss die Kompetenz vorhanden sein, entsprechende Literatur zu identifizieren, zu verstehen und die Ergebnisse einzuordnen.
Mit S3-Leitlinien verfügen Prophylaxeassistent:innen über das richtige Rüstzeug, um Patient:innen gezielt zu beraten. Wie wichtig ist die S3-Leitlinie für deine Arbeit?
Julia Haas: Leitlinien der Stufe S3 wurden auf der höchsten Qualitätsstufe erstellt. Diese können uns in der Praxis als eine großartige Hilfe sowie zur Qualitätssicherung in der Patientenversorgung dienen. Speziell für die Beratung zum mechanischen1 und chemischen2 häuslichen Biofilmmanagement unserer Patient:innen haben wir zwei wichtige S3-Leitlinien zur Verfügung. In Bezug auf das chemische Biofilmmanagement hat die Leitlinie u.a. den Einsatz von Mundspülungen für den täglichen Gebrauch untersucht. Eine hohe Effektivität bei hohem Evidenzgrad erzielten hier u.a. Mundspülungen mit ätherischen Ölen2, wie sie in LISTERINE® enthalten sind.
Eine Untersuchung der Universität Gießen ergab, dass die Mehrheit der Proband:innen die eigenen Fähigkeiten beim Zähneputzen überschätzte.3,4 Wie sind hier deine Erfahrungen?
Julia Haas: Es gibt immer wieder engagierte Patient:innen, die eine effiziente Mundhygiene aufweisen. Der Großteil hat jedoch Schwierigkeiten aus vielfältigen Gründen. Die schwerwiegenden Folgen insuffizienter Mundhygiene zeigen sich häufig erst Jahre später, wenn wir in der Praxis eine Parodontitis diagnostizieren. Umso wichtiger sind wissenschaftlich ausgebildete Fachkräfte, die ihre Patient:innen evidenzbasiert behandeln und beraten. Die Dentalhygiene ist ein Beruf mit komplexen Anforderungen, bei dem neben der wissenschaftlichen Expertise auch die persönliche Erfahrung der Behandler:innen von besonderer Bedeutung ist.
[1] S3-Leitlinie: Häusliches mechanisches Biofilmmanagement in der Prävention und Therapie der Gingivitis. AWMF-Registernummer: 083-022, Stand: November 2018, Amendment: Dezember 2020.
[2] S3-Leitlinie: Häusliches chemisches Biofilmmanagement in der Prävention und Therapie der Gingivitis. AWMF-Registernummer: 083-016, Stand: November 2018, Amendment: Dezember 2020.
[3] Pressemitteilung „Mehrheit überschätzt die eigenen Fähigkeiten beim Zähneputzen“ vom 28.07.2023, Justus-Liebig-Universität Gießen; https://www.unigiessen.de/de/ueber-uns/pressestelle/pm/pm119-23zaehneputzen (aufgerufen am 31.01.2024).
[4] Eidenhardt, Z., Busse, S., Margraf-Stiksrud, J. et al. Patients’ awareness regarding the quality of their oral hygiene: development and validation of a new measurement instrument. BMC Oral Health 22, 629 (2022).
Quelle: Kenvue / Johnson & Johnson GmbH