Branchenmeldungen 21.02.2011

Zahnärztliche Behandlungen unter Narkose?

Zahnärztliche Behandlungen unter Narkose?

Foto: © ZÄK Sachsen-Anhalt

Die zahnärztliche Behandlung unter Narkose ist nicht die Regel. Eine Schmerzausschaltung wird in der weit überwiegenden Zahl der Fälle durch Lokalanästhesie erreicht. Es gibt allerdings Situationen, in denen der Zahnarzt oder der behandelnde Arzt (Hausarzt, Internist) eine zahnärztliche Therapie unter Narkose empfehlen muss.

Das kann beispielsweise zutreffen, wenn der Patient unter bestimmten akuten Erkrankungen oder an körperlichen, geistigen und/oder psychischen Behinderungen leidet oder Verhaltensstörungen aufweist. Auch eine frühkindliche Karies („Nuckelflaschenkaries“) kann dazu führen, dass bereits in sehr jungem Alter des Patienten umfangreiche Zahnbehandlungen notwendig werden. Der Dauergebrauch der Nuckelflasche und eine fehlende Zahnreinigung können dabei dazu führen, dass die Milchzähne schon von Karies zerstört werden, wenn sie gerade erst durchgebrochen sind. Neben anderen, langfristigen Folgeschäden ist diese Karies für das Kind schmerzhaft. Da Kleinkinder in aller Regel noch nicht kooperationsfähig sind und die für eine längere Behandlung notwendige Konzentrationsfähigkeit noch nicht besitzen, ist die Indikation für eine Behandlung unter Narkose unter solchen Umständen gegeben.

Die Narkose wird nicht vom Zahnarzt, sondern von einem Arzt für Anästhesiologie durchgeführt, der auch die Verantwortung für die Narkose, die Überwachung der Vitalfunktionen und die Nachsorge trägt. Die Behandlung kann sowohl ambulant in der Praxis des Zahnarztes als auch in bestimmten Fällen stationär durchgeführt werden.

Da Narkosen immer ein medizinisches Risiko bergen und um die Milchzähne gesund zu erhalten, die – oft unterschätzt – wichtig für die körperliche und soziale Entwicklung der Kinder sind, ist die Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt seit Jahren bemüht, Eltern frühzeitig über die richtige Ernährung, frühe Zahnpflege und regelmäßige Vorstellung von Kindern in der Zahnarztpraxis aufzuklären. Dazu gibt es Informationsmaterial in Form von Plakaten und Faltblättern, den Zahngesundheitspass für Kinder in Sachsen-Anhalt und Veranstaltungen wie beispielsweise im Frühjahr 2010 die Milchzahn-Beratungswoche unter dem Motto: „Milchzähne sind wertvoll!“.

Statement von Dr. Frank Dreihaupt, Präsident Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt, 21.08.2010


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