Branchenmeldungen 27.10.2015

Zahnersatz aus dem 3-D-Drucker macht Bakterien den Garaus



Zahnersatz aus dem 3-D-Drucker macht Bakterien den Garaus

Foto: © popaukropa – Fotolia

Im zahnärztlichen Praxisalltag gehört das Setzen von Implantaten zur täglichen Routine. Auch wenn das Risiko für einen Implantatverlust gering ist, so führen periimplantäre Infektionen immer wieder zum Verlust der künstlichen Zahnwurzel. Niederländische Wissenschaftler haben nun im 3-D-Herstellungsverfahren künstlichen Zahnersatz entwickelt, der bakteriellen Belägen zu Leibe rückt.

Ob künstliche Kieferteile, Atemwegsgerüste oder die Zahnfleischrekonstruktion mittels „Drucker der Zukunft“ – die Einsatzmöglichkeiten des 3-D-Verfahrens sind vielfältig und zukunftsträchtig. Stetig beschreiten Forscher neue Wege, um die Möglichkeiten auszuloten. So auch Andreas Herrmann, von der niederländischen Universität Groningen, der mit seinem Team einen antimikrobiellen Kunststoff entwickelt hat, der in der Lage ist, Bakterien abzutöten. Dafür kombinierten die Wissenschaftler Ammoniumsalze mit herkömmlichen polymeren Dentalwerkstoffen und mischten diese im Herstellungsverfahren mit unter. Die Salze sind positiv geladen und stören die negativ geladene Bakterienmembran, bis diese platzt. Um die Wirksamkeit zu testen, stellte man mit dem neuen Kunststoff im 3-D-Verfahren Zahnspangen und künstlichen Zahnersatz her und versetzte diese mit dem bekannten Karieserreger Streptococcus mutans, dem wichtigsten Verursacher von Karies. Das neuartige Material tötete über 99 Prozent der Bakterien.

Quellen: TechRadar, Advanced Functional Materials, DOI: 10.1002/adfm.201502384

 

Anzeige

Mehr News aus Branchenmeldungen

ePaper