Branchenmeldungen 29.09.2015
Zahnmedizin-Studium: Kompetenzen ausbilden
Nach Hamburg im vergangenen Jahr findet die Jahrestagung der Gesellschaft für medizinische Ausbildung (GMA) in diesem Jahr erstmals in Leipzig und auch erstmals zusammen mit dem Arbeitskreis zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) statt.
Dazu erwartet die Universität Leipzig vom 30. September bis 2. Oktober 2015 rund 700 Teilnehmer aus dem deutschsprachigen Raum, die sich mit human-, zahn- und veterinärmedizinischer Ausbildung beschäftigen, darunter Studierende und Fakultätsvertreter ebenso wie Gesundheitsberufe. Unter dem Kongressmotto „Kompetenzen ausbilden im Spannungsfeld der Ökonomie“ finden Vorträge und Workshops sowie eine große Fachposterausstellung statt.
Während der Gemeinschaftstagung kommen Lehrende, Wissenschaftler und
Studierende aus Zahn-, Human- und Veterinärmedizin zusammen, um über
die Zukunft von Lehre und Ausbildung zu diskutieren. Die Forschung in
diesem Bereich und innovative Lehrprojekte sind ein wichtiger Motor für
die ständige Weiterentwicklung von Studien- und Ausbildungsgängen. Mit
welchen Lerninhalten und -methoden medizinische Ausbildungsziele am
besten zu erreichen sind und wie Mittel effizient einzusetzen sind,
greift die diesjährige Tagung in Leipzig auf.
Kontroverse Debatte über zunehmende Ökonomisierung
„Mit der Entwicklung der im Juni 2015 verabschiedeten,
kompetenzbasierten Lernzielkataloge in der Medizin und Zahnmedizin wurde
eine breite und grundsätzliche Diskussion zu unseren Ausbildungszielen
geführt“, erläutert Tagungspräsident Prof. Dr. Rainer Haak von der
Leipziger Universitätszahnmedizin die hochaktuelle Tagungsthematik. „Beim Kongress werden wir die Gespräche darüber fortsetzen, ob die
Zielsetzungen für eine gute Ausbildung mit den Möglichkeiten der
Universitätsstandorte überhaupt realisierbar sind. Denn die
Ökonomisierung macht auch vor der Lehre nicht halt. Im Ausbildungsalltag
ist ein immer schwierigerer Spagat zwischen limitierten Ressourcen und
Ausbildungsanspruch zu meistern.“
Das sieht auch der Präsident der Bundesärztekammer, Prof. Dr. Frank
Ulrich Montgomery, so: „Im Rahmen des Nationalen Kompetenzbasierten
Lernzielkatalogs Medizin nimmt die ärztliche Gesprächsführung künftig
einen zentralen Stellenwert im Medizinstudium ein, beispielsweise mit
Blick auf Kultursensibilität oder Sprachbarrieren. Hohe
Arbeitsbelastung, falsche ökonomische Anreize sowie unnötige Bürokratie
erschweren jedoch mehr und mehr das Patienten-Arzt-Gespräch.“
Ausbildungsmethoden zwischen Theorie und Praxis
Welche neuen Wege lassen sich finden, um trotz knapper wirtschaftlicher
Rahmenbedingungen eine zukunftsfähige Ausbildung für ein
funktionierendes Gesundheitssystem zu gewährleisten? Wie können
Studierende zu kritischem wissenschaftlichem Denken und Handeln angeregt
werden? Und wie können wissenschaftliche Karrieren und
Forschungsbegeisterung gefördert werden? – Die GMA-Jahrestagung bietet
ein Forum, um sich mit derartigen Fragen der Ausbildungsforschung über
Fach- und Professionsgrenzen hinweg zu beschäftigen.
Unter den gut 20 Ausstellern zu Medizindidaktik findet sich im Hörsaalgebäude auch der „Anatomie Spiegel“, eine multimediale Installation von der Burg Giebichenstein, die Einblicke in den menschlichen Körper ermöglicht. Die Anwendung ist eine digitale Lehrtafel und bietet grundlegende Informationen über Namen, Positionen und Proportion zu allen Organen sowie die wichtigsten Muskeln und Gefäßen. Die Robert Bosch Stiftung hat das Projekt durch ihre Förderung ermöglicht.
Falls Sie Interesse an einzelnen Workshops oder Vorträgen haben, melden
Sie sich bitte am Registrierungsschalter. Für Presseanfragen während des
Kongresses oder die Vermittlung von Gesprächspartnern wenden Sie sich
gerne an das Veranstaltungsteam von event.lab: 0179/ 29 30 263 (Katja
Störmer).
Weitere Informationen:
Direktor
Prof. Dr. Rainer Haak
Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie
Telefon: +49 341 97-21217
E-Mail: Rainer.Haak@uniklinik-leipzig.de
Web: zahnerhaltung.uniklinikum-leipzig.de
Quelle: Universität Leipzig