Branchenmeldungen 01.05.2013

Ausgebremst: Zu viele Bewerber für das Zahnmedizinstudium

Ausgebremst: Zu viele Bewerber für das Zahnmedizinstudium

Foto: © Shutterstock

Seit Monaten finden die Diskussionen über den Ärztemangel in unserem Land ihr Echo in der Presse. Eine der gemeinhin geforderten Massnahmen, um diesem Mangel ein Ende zu setzen, ist die Erhöhung der Aufnahmekapazitäten an den medizinischen Fakultäten. Der Abschluss des Anmeldeverfahrens zum Medizinstudium und die Empfehlung der Schweizerischen Universitätskonferenz (SUK) zur Anwendung des Numerus clausus bieten die Gelegenheit für eine Standortbestimmung in dieser Frage.

1)    Eignungstest 2013

Angesichts der Zahl der eingegangenen Anmeldungen empfiehlt die Schweizerische Universitätskonferenz (SUK), den Zugang zum Studium der Human-, Zahn- und Veterinärmedizin an den Universitäten Basel, Bern, Frei­burg und Zürich für das Studienjahr 2013/14 erneut zu beschränken. Am 5. Juli 2013 wird daher für die Studienbewerberinnen und Studienbewerber aller drei medizinischen Studiengänge ein Eignungstest in deutscher, französischer und italienischer Sprache durchgeführt.

An den vier Universitäten mit Numerus clausus haben sich 3'270 Personen für das Studium der Humanmedizin ab Herbst 2013 angemeldet. 396 Anmeldungen sind für das Studium der Zahnmedizin eingegangen (Vorjahr: 332), für die Veterinärmedizin 478. Trotz der voraussehbaren Rückzüge von rund 20% der Bewerbungen vor dem Testtermin ist mit einer Überschreitung der Aufnahmekapazitäten zu rechnen. Diese Kapazitätsprobleme lassen sich durch Umleitungen vor Studienbeginn nicht beheben.

Kapazitätsüberschreitung:

359% Humanmedizin
185% Zahnmedizin
219% Veterinärmedizin

2)    Medizinische Grundversorgung der Bevölkerung

Mit Unterstützung ihrer Träger widmen sich die Schweizer Universitäten der Hochschulausbildung auf Bachelor- und Masterstufe, der wissenschaftlichen Grundlagenforschung und der angewandten Forschung sowie der Weiterbildung. Sie tragen so zur kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung unseres Landes bei. Einige Universitäten haben unter anderem den spezifischen Auftrag, das Wissen im Bereich der Humanmedizin zu generieren und zu verbreiten.
Im Zusammenhang mit der Diskussion über die medizinische Grundversorgung der Bevölkerung müssen eine Reihe von Parametern beachtet werden, die sich aus der Funktionsweise des Universitätssystems und des Gesundheitssystems ergeben.

Die zuständigen Stellen sollten nun schnell auf die Anstrengungen reagieren, die von den Hochschulen und ihren Trägern unternommen wurden. Sie sollten nachhaltige Lösungen durchsetzen, die eine wirtschaftlich sinnvolle Verteilung der Ärzteschaft garantiert, und zwar sowohl hinsichtlich der Verteilung auf die verschiedenen Spezialisierungen als auch hinsichtlich der geografischen Verteilung. Die SUK begrüsst den Bericht des Bundesrates "Gesundheit2020", der einen ersten Schritt zur Definition einer Gesamtstrategie für das Gesundheitssystems der Schweiz darstellt.

Quelle: SUK/www.cus.ch

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