Branchenmeldungen 08.06.2015
Zirkonoxid-Ronden in multicolor hochtransluzent
Auf der IDS 2015 stellte die pritidenta GmbH (Leinfelden-Echterdingen) das erste eigene Rohlingskonzept für Zirkondioxid-Ronden vor. Eine Fertigung ausschließlich in Deutschland unterstreicht den Anspruch an Qualität und Kundennähe.
Moderne Rohlingskonzepte zur CAD/CAM-Fertigung sollten den verschiedensten Ansprüchen gerecht werden. Wirtschaftliche Verarbeitung, reduzierte Fehleranfälligkeit im laborseitigen Fertigungsprozess und chargenübergreifende Farbstabilität sowie eine natürliche Farbwirkung gehören zu den Ansprüchen die erfüllt werden müssen. Um diese Themenfelder bei der Entwicklung von neuen Rohlingstypen hinreichend zu beeinflussen, bedarf es einer Kompetenz, die zumeist nur Firmen mit eigener Produktion aufweisen. Hersteller wie pritidenta können so zielgerichtet entwickeln und ihre zahntechnische Kompetenz in die Entwicklung mit einfließen lassen. Eine limitierte Markteinführung hat bereits begonnen, ab Anfang Herbst kann das gesamte Zirkon-Portfolio bestellt werden.
Konzept
Die einfache Verarbeitung im Labor spiegelt sich zum einen in der Homogenität und Kantenstabilität des vorgesinterten ZrO2-Materials wider. Durch die exakte Definition des Sintergrades beim Weißbrand (Brand zum Vorsintern der gepressten und nachverdichteten Rohlinge) lassen sich die Rohlinge präzise und ohne Defekte frästechnisch bearbeiten. Ein Überdimensionieren der Präparationsränder zum Schutz vor Abplatzungen kann somit entfallen. Des Weiteren können alle priti®multidiscs mit nur einer Sintertemperatur im Labor dichtgesintert werden. Egal ob opak, transluzent oder hochtransluzent, monochrom oder multicolor – die Sintertemperatur liegt exakt bei 1450°C. Ein Umstellen des Brennofens zwischen den Materialvarianten sowie die Anpassung an verschiedene Sintertemperaturen sind somit obsolet. So können in einem Brennprozess verschiedene Restaurationen aus verschiedenen multidisc-Rohlingstypen gebrannt werden. Dies ermöglicht eine effiziente Auslastung des Brennofens mit möglichst vielen Einheiten und verringert die Fehleranfälligkeit aufgrund von Verwechslungen bei der benötigten Brenntemperatur. Ebenso gibt es kaum Einschränkungen für den Einsatz von geeigneter ZrO2-Verblendkeramik. Hochschmelzende oder niedrigschmelzende Keramikmassen können eingesetzt werden.
Farbkonzept
Das Erlangen einer natürlichen Farbwirkung nach dem Dichtsintern hatte in der Entwicklung bei pritidenta höchste Priorität. Die Auswahl der Rohmaterialien und deren Kombination und die Weiterverarbeitung in einem kontrollierten Fertigungsprozess waren die Grundlagen. Aber die Feinabstimmung unter zahntechnischem Farbempfinden war der Schlüssel zur Gestaltung dieser Fräsrohlinge in natürlichen Zahnfarben. Drei verschiedene Transluzensgrade unterstreichen die ästhetische Wirkung. Das opake Material hat einen Transluzenzgrad von 35 Prozent, das transluzente Material liegt bei 40 Prozent und das hochtransluzente Material weist einen Tranzluzenzgrad von 49 Prozent auf.
Die natürliche Farbverläufe der Multicolor-Rohlinge führen zu natürlich wirkenden Restaurationen.
Farbverlauf anstatt Farbschichten
Die multicolor-Rohlinge beinhalten abgestimmte Farbverläufe und keine Farbschichten. Bei diesem Ansatz des Farbverlaufs lassen sich durch gezielte Positionierung der Restauration im Rohling unterschiedliche Farbwirkungen in einem Farbraum erzielen. Dabei bleibt die optische Wirkung einer Dentin-Schneideschichtung erhalten.
Um dem Techniker die Farbwirkung vor dem Fräsen darzustellen, stellt pritidenta dem Anwender eine Visualisierungs- und Positionierungs-Software zur Verfügung. In der MPT-Software (Multicolor Positioning Tool) lässt sich der gewünschte multicolor Rohling auswählen. Der reale Farbverlauf jedes Rohlings wurde von pritidenta vermessen und in die MPT-Software integriert. So wird nach dem Einladen der gewünschten CAD-Konstruktion der Farbverlauf an der Oberfläche der Restauration bezogen auf die Lage im Rohling anzeigt
Zusammenfassung
CAD/CAM-Rohlinge aus Zirkonoxid sind ein wichtiger Bestandteil der digitalen Fertigung im Labor. Ausschlaggebend für ihren Einsatz sind neben technischen Parametern wie wirtschaftliche Verarbeitung, reduzierte Fehleranfälligkeit und chargenübergreifende Farbstabilität auch immer ästhetische Parameter. Die Farbwirkung der Restauration im dichtgesinterten Zustand ist die Grundlage für die ästhetische Wirkung im Patientenmund. Exakte, natürliche Grundfarben oder mehrschichtige Farbverläufe sowie die Auswahlmöglichkeit von verschiedenen Transluzentgraden ermöglicht eine Vereinfachung der anschließenden handwerklichen Arbeitsschritte.
Quelle: pritidenta GmbH