Branchenmeldungen 28.02.2011
Zum Auftakt
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Der Autor - und künftig für Redaktion und Herausgabe von Dental Tribune Österreich und ZWP online Österreich mitverantwortlich - hat über mehr als zwei Jahrzehnte das berufspolitische Geschehen der Welt der Zahnheilkunde Deutschlands aktiv mitgestaltet. Vor allem interessierten und zunehmend auf das Internet zurückgreifenden Zahnärzten in Deutschland möchte ich aufzeigen, wohin die Reise für den Berufsstand geht. Insbesondere stelle ich dar, was aus der Gesundheitspolitik, oder aus den Initiativen oder Versäumnissen der eigenen Standesvertretung an Chancen und Problemen erwachsen kann.
Der Zahnärzteschaft in Österreich geht es im europäischen Vergleich gut. Das hat viel mit der historischen Entwicklung der Zahnärzte als Partner im ärztlichen Berufsstand zu tun, mit dem für Industrienationen außerordentlich günstigen Verhältnis von Patienten pro Zahnarzt und auch mit der bisher hohen Bereitschaft - zunehmend besonders jedoch auch in finanziell besser gestellten Schichten im Schwinden - eigene Leistungen für die persönliche Zahngesundheit einzusetzen.
Im Schwinden begriffen, weil die zahnärztlichen Interessensvertretungen in Österreich einfach zu wenig tun, den Stellenwert der Zahnheilkunde für die Gesundheit öffentlich entsprechend zu positionieren und in hoher Selbstgefälligkeit glauben, dass es genüge, sich mit Themen zu beschäftigen, die der eigenen Postensicherung als Spitzenfunktionär dienen.
Vorneweg, ich bin Österreicher. Ich habe auch als prominenter gesundheitspolitischer Journalist und als berufspolitisch anerkannter Vordenker für neue Wege in Deutschland mein Heimatland Österreich im Hinblick auf die Zukunftssicherung und positive medizinische wie wirtschaftliche Entwicklung des zahnärztlichen Berufsstandes nie aus dem Auge verloren. Ich war schon vor Jahren Mitgründer eines unabhängigen zahnärztlichen Mediums in Österreich und bin nun seit einigen Jahren wieder beruflich in Österreich zutiefst auf zahnmedizinisch-wissenschaftlich neuen Wegen vorangehend aktiv.
Wer sich mit der österreichischen berufs- und gesundheitspolitischen Szene besonders beschäftigt, der kann vor allem bemerken, dass die Standespolitiker eine besondere Neigung dazu haben, alles was auf Neuerungen hinauslaufen könnte, grundsätzlich zu negieren, abzulehnen. Sicherlich sind Neuerungen mit Risiken verbunden, aber es sollen vor allem oft Chancen eröffnet werden. Das heißt, nicht als Gestalter eines zukunftsfähigen Berufsstandes aufzutreten, sondern sich als Verhinderer zu versuchen. Das geschieht aus einer vermeintlichen Allmacht weniger Funktionäre heraus, die glauben, ihre Zwangsmitglieder einfach dominieren und aus ihrer noch bestehenden Informationshoheit bestimmen zu können. Das wird künftig nicht mehr gehen.
Wir werden Woche für Woche in ZWP online Österreich/Dental Tribune Online Österreich aber auch künftig monatlich in der Print-Ausgabe von Dental Tribune Österreich viele Themen aufgreifen, die bisher als Tabu galten, sogar unterdrückt wurden. Da gibt es dutzende an Themen, von der Helferinnen-Aus- und Weiterbildung, deren Berufsbild bis hin zur europaweit voranschreitenden Akademisierung von Heil-Hilfsberufen, deren Einsatzgebiete im Rahmen der Delegation von Verantwortung, der Qualitätssicherung als Berufsethos und zur Patientenzufriedenheit, neuer Formen der Praxisführung in kollegial-unternehmerischen Verbünden, der Patientenkommunikation, der Fachspezialisierung von Zahnärzten, neuen Erstattungsformen und Erstattungswegen in den Solidar- und in privaten Versicherungssystemen, bis hin zum Selbstverständnis einer Standesvertretung, was muss und kann sie für die Zahnärzte selbst als „Zwangsmitglieder“ leisten und natürlich auch die Klärung von Fragen, schafft z.B. der Wohlfahrtsfonds wirklich ??? und für wen eigentlich Wohlfahrt und ... und ...
Sie werden sehen, es gibt Vieles, was wir Woche für Woche und jeden Monat gemeinsam voran bringen können,
toi, toi, toi
Ihr Jürgen Pischel