Wissenschaft und Forschung 26.08.2022

Alternative zu Opioiden bei Schmerzen nach Zahnextraktionen



Alternative zu Opioiden bei Schmerzen nach Zahnextraktionen

Foto: blackday stock.adobe.com

Für Patienten, die Ibuprofen oder Paracetamol nicht vertragen, untersuchten amerikanische Wissenschaftler die Verwendung einer Gabapentin-Kombination als nicht opioide Alternative.

Eine Kombination von Analgetika, die nach zahnärztlichen Eingriffen zusammen mit Gabapentin verschrieben wird, erwies sich bei der Schmerzbehandlung als ebenso wirksam wie Opioide, berichten Forscher des Eastman Institute for Oral Health am University of Rochester Medical Center in New York. Hierzu führten sie eine Querschnittserhebung durch, um zu beurteilen, ob eine multimodale Analgetikastrategie mit nicht steroidalen Entzündungshemmern zur Schmerzbehandlung ebenso wirksam ist wie Opioide.

Reduzierung versus vollständiger Verzicht auf Opioide im Fokus der Untersuchung

„Wir stellten die Hypothese auf, dass die Kombination von nicht opioiden Schmerzmitteln und die Zugabe von Gabapentin eine wirksame Strategie wäre, um Opioide bei Zahnschmerzen zu minimieren oder ganz zu vermeiden“, so Yanfang Ren, Mitautor der Studie. Die Wissenschaftler verwendeten Verschreibungsdaten von März 2021 bis Februar 2022, um die Verschreibungsmuster im Jahr 2022 darzustellen, und von 2012, um die Muster vor der Opioidreduktion darzustellen.

Im Jahr 2012 wurden insgesamt 3.357 Patienten (51,1% weiblich; Durchschnittsalter 36 Jahre) Analgetika nach einer Zahnextraktion verschrieben, im Jahr 2022 waren es 3.785 (51,3% männlich; Durchschnittsalter 39 Jahre). Der Anteil der multimodalen Analgetika, die nicht auf Opioiden basieren, war 2022 höher (62,5%) als 2012 (0,2%).

Insgesamt erhielten im Jahr 2012 1.166 Patienten (34,7%) opioidhaltige Kombinationsanalgetika. Im Jahr 2022 erhielten keine Patienten Opioide, sondern 1.871 (49,4%) Paracetamol/Ibuprofen und 496 (13,1%) Gabapentin als multimodale Analgetika.

Validierung der Ergebnisse für finale Ableitungen erforderlich

Den Autoren zufolge war die Versagerquote von Paracetamol/Ibuprofen (2,2%) deutlich niedriger als die von Gabapentin/Acetaminophen oder Gabapentin/Ibuprofen (4,4%; RR, 0,50; 95% CI, 0,31–0,83) und die von Opioiden (21,4%; RR, 0,10; 95% CI, 0,08–0,14). Die Versagerquote bei multimodaler Analgesie einschließlich Gabapentin war deutlich niedriger als bei Opioiden (RR, 021; 95% CI, 0,14–0,31). „Diese Studie steht für die fortgesetzten Bemühungen unseres Teams und anderer Zahnärzte, den Einsatz von Opioiden bei Zahnschmerzen zu minimieren“, sagte Mitautor Eli Eliav. „Weitere Studien, vorzugsweise randomisierte kontrollierte klinische Studien, sind erforderlich, um die Sicherheit und Wirksamkeit dieses Ansatzes zu bestätigen. Es ist unsere Pflicht, kontinuierlich nach einer sicheren und wirksamen Behandlung für unsere Schmerzpatienten zu suchen.“

Die Ergebnisse im Detail.

Quelle: jamanetwork.com

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