Wissenschaft und Forschung 12.08.2023
Studie zu Medikamenten bei parodontalem Knochenschwund
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Knochenschwund ist ein Bestandteil des Alterns, der die Lebensqualität vieler älterer Menschen beeinträchtigt. Nun hat eine Studie unter der Leitung der Wissenschaftlerin Ellen Heber-Katz ein Medikament getestet, welches die Regeneration von verloren gegangenen Knochen fördern soll.
Die vorklinische Studie konzentrierte sich auf den Knochenverlust bei einer Parodontitis. Bei älteren Menschen verursacht die Krankheit nicht nur Schmerzen und Beschwerden, sondern ist die häufigste Ursache für Zahnverlust und betrifft 30 bis 60 Prozent der Erwachsenen. Die Studienergebnisse zeigten, dass die zeitliche Freisetzung des experimentellen Medikaments namens 1,4-DPCA das erkrankte Zahnfleisch und den umgebenden Kieferknochen vollständig wiederherstellte und Zahnverlust vollständig verhinderte. Die Ergebnisse wurden im November vom Heber-Katz-Team am LIMR (Lankenau Institute for Medical Research), Teil von Main Line Health, in der Zeitschrift Frontiers in Dental Medicine veröffentlicht.
Das Medikament 1,4-DPCA wirkt, indem es ein Molekül hemmt, das die Produktion eines Hauptmoleküls namens Hypoxie-induzierbarer Faktor 1 (HIF-1α) blockiert, einer Schlüsselkomponente, die ein wichtiger Teil der Heilungsreaktion des Körpers ist. Durch die vorübergehende Erhöhung von HIF-1α (Hypoxie-induzierbarer Faktor-1) verschiebt das Medikament den Stoffwechselzustand des Gewebes hin zu einem Zustand, in dem eine perfekte Heilung ohne Narbenbildung möglich ist.
„Die Ergebnisse dieser Studie sind so aussagekräftig, wie wir es uns hätten vorstellen können“, sagte Heber-Katz. „Ich bin optimistisch, dass dieses Medikament Fortschritte machen und schließlich zur Vorbeugung von Zahnverlust bei Patienten mit Parodontitis eingesetzt werden kann.“
Quelle: medicalxpress.com