Wissenschaft und Forschung 14.03.2012
Methionin-Spiegel neuer Biomarker für Typ-1-Diabetes mellitus
Das Institut für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München um Prof. Anette-G. Ziegler hat bei der Auswertung der BABYDIAB-Studie herausgefunden, dass die Autoimmunantikörper gegen die insulinproduzierenden Betazellen des Pankreas und das Alter des Auftretens dieser Antikörper vom Stoffwechselprofil abhängig sind. Daraus ergeben sich neue Ansatzpunkte für Primärprävention und Immuntherapie im frühen Kindesalter.
Die Ergebnisse der Studie wurden im
November 2011 bei Diabetes veröffentlicht.
Die
Bildung von Autoantikörpern ist ein Vorläufer-Stadium des Typ-1-Diabetes
mellitus. Die Studie zeigt einen nur halb so hohen Methionin-Spiegel im
Blut bei Kindern, die diese Antikörper schon im frühen Kindesalter
bilden, im Vergleich mit solchen, die die Autoantikörper erst in der
Pubertät oder gar nicht bilden. Methionin ist eine essentielle
Aminosäure, die mit der Nahrung aufgenommen werden muss, weil der Körper
sie selber nicht bilden kann. Dennoch scheint die Ernährung nicht der
einzige Einflussfaktor zu sein. Die Forscher vermuten vielmehr, dass
verschiedene Aktivierungsmechanismen dafür verantwortlich sind, ob und
wann Inselautoimmunität entsteht. Methionin sollte als Biomarker für Typ
1 berücksichtigt werden. Das Team um Prof. Anette-Gabriele Ziegler wird
nun die biologischen Mechanismen untersuchen, die den unterschiedlichen
Aktivierungsmechanismen der Inselautoimmunität zugrunde liegen, um
daraus Primär-Präventionsstrategien und Immuntherapien für das frühe
Kindesalter zu entwickeln.
Weitere Informationen
Original-Publikation:
Pflüger, m. et al. (2011): Age- and islet autoimmunity – associated
differences in amino acid and lipid metabolites in children at risk für
type 1 diabetes. Diabetes 60: 2740
Link zur Fachpublikation http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22025777
Quelle: http://www.helmholtz-muenchen.de