Wissenschaft und Forschung 30.01.2024
Mundkrebsfrüherkennung: Neue Bürstenbiopsie-Methode
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Forscher der University of Illinois Chicago haben eine neuartige Methode zur Früherkennung von Mundkrebs entwickelt, die Zahnärzten die einfache Anwendung einer Bürste ermöglicht. Das von Guy Adami und Dr. Joel Schwartz am UIC College of Dentistry entwickelte diagnostische Kit sammelt Zellen von potenziell krebsartigen Mundläsionen und analysiert sie auf genetische Signale des oralen Plattenepithelkarzinoms. Mikro-RNA-Sequenzen weisen dabei eine über 90%ige Genauigkeit bei der Unterscheidung zwischen Tumor und normalem Gewebe auf.
Im Vergleich zu herkömmlichen chirurgischen Biopsien bietet diese Methode nicht nur Komfort, sondern auch Präzision. Die Bürstenbiopsie erlaubt eine zielgerichtete Gewebeentnahme, wodurch eine spezifische Lokalisierung von Krebszellen ermöglicht wird. Das minimiert das Risiko der Zellverbreitung in andere Bereiche des Mundes im Vergleich zu herkömmlichen Biopsien.
Die Forscher öffnen derzeit ihr Verfahren für kommerzielle Partnerschaften und hoffen, dass diese Methode besonders für Patientengruppen ohne regelmäßige zahnärztliche Versorgung oder mit erhöhtem Risiko für Mundkrebs von Vorteil sein wird. Zusätzlich könnte die Technologie auch für die Diagnose anderer Mundkrankheiten mit einzigartigen Mikro-RNA-Signaturen eingesetzt werden, was einen vielversprechenden Fortschritt in der Mundgesundheitsversorgung darstellt.
Quelle: Rob Mitchum, University of Illinois at Chicago