Wissenschaft und Forschung 27.02.2023
Parodontitis als Risikofaktor bei Herzrhythmusstörungen
share
Parodontitis kann zu Mundgeruch bis hin zu Blutungen, Zahnverlust und Herzrhythmusstörungen führen. Forscher der Universität Hiroshima fanden nun eine signifikante Korrelation zwischen Parodontitis und Narbenbildung an einem Anhang des linken Vorhofs des Herzens, die zu Vorhofflimmern führen kann. Die Studie wurde im Clinical Electrophysiology veröffentlicht.
„Parodontitis ist mit einer langjährigen Entzündung verbunden, und die Entzündung spielt eine Schlüsselrolle beim Fortschreiten der Vorhoffibrose und der Pathogenese des Vorhofflimmerns“, so Erstautor Shunsuke Miyauchi, Assistenzprofessor am Health Service Center der Universität Hiroshima.
Für die Untersuchung wurden den Patienten die linken Herzohren chirurgisch entfernt und anschließend das Gewebe analysiert, um die Korrelation zwischen dem Schweregrad der Vorhoffibrose und dem Schweregrad der Zahnfleischerkrankung herzustellen. Sie fanden heraus, dass die Fibrose umso schlimmer ist, je schlimmer die Parodontitis ist, was darauf hindeutet, dass die Zahnfleischentzündung Entzündungen und Erkrankungen im Herzen verstärken kann.
„Diese Studie liefert grundlegende Beweise dafür, dass Parodontitis eine Vorhoffibrose verschlimmern und ein neuartiger modifizierbarer Risikofaktor für Vorhofflimmern sein kann“, sagte die korrespondierende Autorin Yukiko Nakano. Laut Nakano könnte die Parodontalbehandlung neben der Verbesserung anderer Risikofaktoren wie Gewicht, Aktivitätsniveau, Tabak- und Alkoholkonsum zu einem umfassenden Management von Vorhofflimmern beitragen.
Zukünftige klinische Studien sollen durchgeführt werden, um zu klären, ob eine parodontale Intervention das Auftreten von Vorhofflimmern reduziert und die Behandlungsergebnisse für die Patienten verbessert.
Quelle: Hiroshima University