Wissenschaft und Forschung 27.09.2023

Verschlechterte Mundgesundheit nach Magenverkleinerung



Verschlechterte Mundgesundheit nach Magenverkleinerung

Foto: Pixel-Shot – stock.adobe.com

Forscher der Universität von São Paulo (UNIFESP) in Brasilien haben die Auswirkungen von bariatrischen Eingriffen auf die Mundgesundheit untersucht. Die Studie ergab, dass sowohl bei stark übergewichtigen Personen, die sich auf eine bariatrische Operation vorbereiten, als auch bei Patienten, die den Eingriff bereits hinter sich haben, eine Verschlechterung der Mundgesundheit auftritt. Die Ergebnisse der Studie wurden in den Fachzeitschriften "Journal of Oral Rehabilitation" und "Clinical Oral Investigations" veröffentlicht. 

Die Studie beobachtete 100 Patienten, die in zwei Gruppen unterteilt waren: eine erhielt Ernährungsberatung, die andere unterzog sich einem Magenbypass. Dabei zeigte sich, dass in beiden Gruppen innerhalb kurzer Zeit nach der Operation oder dem Beginn der Diät Karies, Gingivitis und Parodontitis zunahmen. Diese Verschlechterung war in der Magenbypass-Gruppe besonders ausgeprägt.

Die Ursachen für diese Mundgesundheitsprobleme sind vielfältig. Veränderungen in der Ernährung, wie eine verringerte Ballaststoffzufuhr und das Fehlen des Kauens, führen dazu, dass Nahrung am Zahnschmelz haften bleibt und Biofilme auf der Zahnoberfläche entstehen. Dies geht mit einer geringeren Speichelproduktion und einer verminderten Pufferkapazität gegen Säuren einher.

Die Ergebnisse dieser Studie betonen die Notwendigkeit der präoperativen und postoperativen Beurteilung der Mundgesundheit bei bariatrischen Patienten. Zukünftige Untersuchungen sind erforderlich, um geeignete präventive und therapeutische Maßnahmen zur Verbesserung der Mundgesundheit während des gesamten Behandlungsprozesses zu entwickeln.

Quelle: Julia Moióli, FAPESP

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