Wissenschaft und Forschung 26.09.2023
Kopf-Hals-Tumore: Mundgesundheit beeinflusst Überlebensrate
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Laut einer im Journal of the National Cancer Institute veröffentlichten Studie ist eine gute Mundgesundheit bei Patienten mit Plattenepithelkarzinomen im Kopf- und Halsbereich mit einer verbesserten Überlebensrate verbunden. Bisherige Belege für diesen Zusammenhang stammen aus Studien, die auf einzelnen Kohorten mit kleinen Stichprobengrößen basieren. In einer neuen Erhebung wurden die Daten von 2.449 Teilnehmern mit Plattenepithelkarzinomen im Kopf- und Halsbereich aus vier Studien des International Head and Neck Cancer Epidemiology Consortium analysiert.
Es wurden Informationen zur Parodontitis, zur Häufigkeit des Zähneputzens, zur Verwendung von Mundwasser, zur Anzahl der natürlichen Zähne und zu Zahnarztbesuchen in den letzten zehn Jahren vor der Diagnose erfasst. Mithilfe von multivariablen, verallgemeinerten linearen Regressionsmodellen, die an verschiedene Faktoren angepasst wurden, wie z. B. Alter, Geschlecht, geografische Region, Tumorlokalisation, Tumor-Metastasierung, Behandlungsmodalität, Bildungsstand und Rauchverhalten, wurden Risikoverhältnisse (RR) für den Zusammenhang zwischen Mundgesundheitsmaßnahmen und dem Gesamtüberleben abgeschätzt.
Die Ergebnisse zeigten, dass das Vorhandensein natürlicher Zähne und regelmäßige Zahnarztbesuche mit einer besseren Überlebensrate einhergehen.
Die inverse Beziehung zu natürlichen Zähnen war bei Patienten mit hypopharyngealem und/oder laryngealem sowie nicht spezifiziertem Plattenepithelkarzinom am deutlichsten. Der Zusammenhang im Kontext von Zahnarztbesuchen war bei Patienten mit oropharyngealem Plattenepithelkarzinom am stärksten ausgeprägt. Zahnfleischbluten, Zähneputzen und die Verwendung von Mundwasser hatten keinen Einfluss auf das Gesamtüberleben, gemessen an den von den Patienten berichteten Daten.
Die Ergebnisse legen nahe, dass eine gute Mundgesundheit, durch den Erhalt natürlicher Zähne und regelmäßige Zahnarztbesuche definiert, mit einer verbesserten Überlebensrate von Patienten mit Plattenepithelkarzinomen im Kopf- und Halsbereich in Verbindung steht.
JNCI: Journal of the National Cancer Institute, djad156, https://doi.org/10.1093/jnci/djad156