Wissenschaft und Forschung 09.12.2024
Xylit-Kaugummi: Ein einfacher Weg zur Reduktion von Frühgeburten?
Neue Forschungsergebnisse einer Studie zeigen, dass das Kauen von Xylit-Kaugummi während der Schwangerschaft das Risiko von Frühgeburten aktiv beeinflussen kann.
Die Studie wurde von 2015 bis 2018 in Malawi durchgeführt und untersuchte insgesamt über 10.000 Schwangere. In Malawi, einem Binnenstaat in Südostafrika, leiden ca. 70 Prozent der schwangeren Frauen an Zahnfleischerkrankungen und auch die Frühgeburtenrate ist mit 20 % besonders hoch.
Hauptautor der Studie, Dr. Greg Valentine, teilte die Teilnehmerinnen zufällig in zwei Gruppen. Eine Gruppe erhielt eine Xylit-Kaugummi-Intervention während ihrer Schwangerschaft, die Kontrollgruppe bekam eine traditionelle Beratung und Medikamente. Die Schwangeren wurden von einer frühen Phase der Schwangerschaft an bis zur Geburt begleitet.
Die Studienergebnisse zeigten überraschend signifikante Ergebnisse: Bei der Gruppe von Frauen, die den xylithaltigen Kaugummi erhielten, war das Risiko einer Frühgeburt um 24 % gesenkt, während sich die Zahl der Babys mit niedrigem Geburtsgewicht um 30 % im Vergleich zur Kontrollgruppe senkte.
Der Effekt wird darauf zurückgeführt, dass der Zuckeralkohol Xylit die Mundgesundheit verbessert, insbesondere durch die Reduktion von oralen Bakterien. Der Biofilm im Mundraum kann Krankheitserreger enthalten, die Parodontitis verursachen – ein bekannter Risikofaktor für Frühgeburten. Parodontitis kann entzündliche Reaktionen im Körper auslösen und so das Risiko für Komplikationen erhöhen. Xylit-Kaugummi bietet eine einfache, kostengünstige Methode zur Prävention, die auch in ressourcenarmen Ländern praktikabel ist.
Eine Folgeuntersuchung von Studienleiter Valentine erforscht weiterhin die langfristigen Auswirkungen auf die Entwicklung der Kinder, die während der ersten Studie geboren wurden. Ergebnisse dazu werden 2027 erwartet.
Quelle: Medical XPress