Lifestyle 04.10.2016

Melbourne – Metropole der Gegensätze



Melbourne – Metropole der Gegensätze

Foto: © Boyloso – shutterstock.com

Versteckte Gassen mit kreativer Street-Art, eine Kaffeekultur, die weltweit ihresgleichen sucht, ­futuristische Architektur gepaart mit einem viktorianischen Erbe – Melbourne ist zugleich ­moderne Metropole und Stadt mit unverwechselbarem historischem Charme. Etwa 24 Stunden trennt ­Mitteleuropa von der zweitgrößten Stadt Australiens.

Historie und Moderne

Mit seinen 4,2 Millionen Einwohnern ist Melbourne die südlichste Millionenstadt der Erde. Sein großes Wachstum begann zur Zeit des viktorianischen Goldrausches in den frühen 1850er-Jahren. Zu dieser Zeit wurde in Bendigo und Ballarat, westlich von Melbourne, Gold entdeckt. Die Stadt entwickelte sich rasch zu einem Handels- und Geschäftszentrum. Prunkvolle Bauten wie das Royal Exhibition Building erinnern an den Reichtum von damals und bilden einen Kontrast zu den Wolkenkratzern und modernen Bauwerken aus Stahl und Beton. Eine weitere historische Sehenswürdigkeit am Rande des Central Business Districts (CBD) ist der Bahnhof Flinders Street Station mit seinen bekanntesten Wahrzeichen – den Uhren, die aus dem Jahre 1860 stammen. Direkt nebenan wird die Vielfältigkeit Melbournes mit den futuristischen Bauten des Kunstmuseumskomplexes am Federation Square deutlich. Dieses beherbergt u. a. das Ian Potter Centre der National Gallery of Victoria sowie das Filmmuseum. Einen umfassenden Blick über Melbourne erhält man vom 2006 fertiggestellten Eureka Tower, der mit 297 Metern Höhe zugleich das höchste Gebäude der Stadt ist. Umrandet ist die Stadt von zahlreichen Parkanlagen, die zum kurzen Entspannen anregen.

Kulinarische Highlights

Der Queen Victoria Market, der ebenfalls seit dem 19. Jahrhundert existiert, lädt täglich am Vormittag zum Schlendern und Einkaufen ein. Besonders vielfältig ist das Angebot an Gemüse und Obst, einschließlich zahlreicher Sorten exotischer Früchte. Nach einer Shoppingtour über den Markt oder auch durch Melbournes Einkaufsstraße Nummer eins (Bourke Street) und charmante Passagen lädt die umfassende Kaffeekultur zum Verweilen ein, denn Melbourne ist die Kaffeehauptstadt Australiens. Hier kommen Liebhaber der Bohnen voll auf ihre Kosten. Es fällt nicht schwer, unter dem großen Angebot an charmanten Cafés eines zu finden, in dem man entspannt eine Tasse Kaffee genießen kann, während man das Treiben auf den Straßen beobachtet. Optimal verbinden lässt sich diese mit einem kleinen Brunch, bei dem man typische australische Köstlichkeiten genießen kann.

Street-Art

Neben seiner Kaffeekultur ist Melbourne auch für seine dynamische, urbane Street-Art-Szene bekannt. Viele Gassen in der Innenstadt sind geschmückt mit farbenfroher Kunst und es macht Spaß, diese bunten Schätze zu entdecken. Hin und wieder kann man den Künstlern auch direkt beim Malen oder Sprayen zuschauen. Das flippige Viertel Fitzroy ist neben der Gasse ­„Hosier Lane“ im südlichen Stadtzentrum eine weitere Adresse für Street-Art-Freunde. Die Straßen im Stadtteil sind gesäumt mit kleinen individuellen Shops von Designerlabeln, Plattenbörsen und Dekorationsartikeln sowie zahlreichen Cafés, Diners und Restaurants. Am Abend lädt hier u. a. das Restaurant „Naked For Satan“ und dessen Dachterrasse mit einem spektakulären Blick auf das Stadtzentrum ein, den Abend bei gutem Essen und einem Drink ausklingen zu lassen.

Entspannung am Strand

Neben seinem Stadtbild ist Melbourne außerdem für sein launisches Wetter berühmt – plötzlich auftretende Temperaturstürze, Regenfälle oder Stürme sind keine Seltenheit. An heißen Sommertagen erreicht das Thermometer auch leicht die 40-Grad-Marke. Für eine Abkühlung sorgen dann sowohl der nahegelegene Stadtstrand St. Kilda Beach als auch der etwas ruhigere Brighton Beach in einem Vorort von Melbourne, an welchem man zudem bunt verzierte Bathing Boxes bewundern kann.

Steilküsten und Koalas

Möchte man noch etwas mehr vom Süden Austra­liens entdecken und einen ein- oder zweitägigen Ausflug ins Umland unternehmen, ist hierfür ein Trip entlang der Great Ocean Road prädestiniert. Diese beginnt etwa 100 Kilometer westlich von Melbourne. Ob flexibel mit eigenem Mietwagen oder als organisierte Busreise – die Fahrt ist eine beeindruckende Tour, bei der es eine vielfältige Vegetation zu bestaunen gibt. Eines der bekanntesten Ausflugs­ziele sind wohl die Twelve Aposteles-Felsformationen, die pfeilerartig auf dem Meer ragen. Der Name der Felssäulen ist jedoch ein wenig irreführend, da es zu keiner Zeit zwölf, sondern seit jeher nur neun Felsen waren. Durch den natürlichen Erosions­prozess stürzte 2009 einer der Felsen ein, sodass ­Besucher heute nur noch acht Apostel besichtigen können. Auf dem weiteren Weg entlang der Küste bieten sich zahlreiche weitere atemberaubende ­Panoramen.

Ein Abstecher auf dem Weg zu den Naturdenk­malen sollte unbedingt im Great-Otway-Nationalpark ­gemacht werden. Auf der schmalen Straße in Richtung Cape Otway und dem Leuchtturm trifft man zahlreiche Schaulustige, die ihre Köpfe in die Höhe strecken, um die in den Bäumen sitzenden Koalas beobachten zu können.

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