Businessnews 04.10.2022
„Dortmund oder Amsterdam – Hauptsache Spenge!“
Wenn morgens um 7 Uhr bei Dental Direkt der Anpfiff zum Spiel ertönt, steht dort ein junges und motiviertes Team auf dem Platz – bereit, so schnell wie möglich das Spiel an sich zu reißen. Doch jeder weiß, wie viel Anstrengungen, organisatorisches Talent, Teamgeist und Durchhaltevermögen hinter einem erfolgreichen Verein stecken. Vieles fühlt sich hinter den Produktionsmauern in Spenge so an, als sei dies der dynamische Beginn eines Start-up-Unternehmens. Das ist es aber bei Weitem nicht! Seit 25 Jahren wird an der FC Dental Direkt-Vereinsgeschichte geschrieben. Es wurden Meisterschaften und Aufstiege gefeiert, Niederlagen und Enttäuschungen eingesteckt. Heute spielt man allerdings in der europäischen Champions League und ist ein fester Bestandteil der Dentalbranche. Und dabei gehen die Flutlichter jeden Morgen nicht in einer Metropole Deutschlands an, sondern im ostwestfälischen Spenge, wo die Dental Direkt Talentschmiede ihr Zuhause hat. Bereits die Tatsache, dass der Inhaber und Gründer Gerhard de Boer im Jahr 2019/2020 die Dental Direkt Geschäftsführung mit jungen und motivierten Leuten aus den eigenen Reihen erweiterte, zeigt, dass man hier auf die eigenen Talente setzt. Im Interview mit den neuen Geschäftsführern Marcel Brüggert und Marvin Kühme sprechen die beiden darüber, wie sie sich mit ihren Kompetenzen ideal er gänzen und gemeinsam mit Gerhard de Boer in Zukunft die Geschicke des DD-Vereins lenken werden.
Preschen wir sofort los: Die Rede von einem jungen und dynamischen Team klingt sehr attraktiv, aber können Jugend und Dynamik nicht auch ein Nachteil sein?
Marvin: Mit Jugend geht meist auch Unerfahrenheit einher. Aber das stellt nicht unbedingt einen Nachteil dar. Denn es bietet sich für jeden Mitarbeiter eine tolle Chance, sich aufgrund unserer Wachstumsdynamik beruflich und individuell weiterzuentwickeln, was für ein junges Team insgesamt einfacher ist. Und da wir ständig größer werden, vergrößern sich auch die Verantwortungsbereiche. Ich glaube, das ist ein Punkt, der uns auch als Arbeitgeber inter essant macht. Das dynamische Wachstum der letzten Jahre wäre nicht möglich gewesen, wenn wir kein junges und motiviertes Team gehabt hätten, das auch mal ein Stück weit eigenverantwortlich nach vorne prescht.
Marcel: Ich vergleiche das DD-Team immer gerne mit den Fußballteams von Borussia Dortmund und Ajax Amsterdam. Das sind Mannschaften mit sehr jungen und tollen Talenten. Da kann es mal an Erfahrung fehlen. Aber wir handhaben das ähnlich wie der BVB, der zum jungen Team noch gezielt erfahrene Spieler dazuholt. Denn die Kombination aus jung und dynamisch auf der einen und erfahren und bestimmt auf der anderen Seite ist extrem wichtig, sind wir uns beide einig. Die jungen Spieler motivieren mit ihrem Elan die älteren Spieler, während die älteren Spieler mit ihrer Ruhe und Erfahrung den jüngeren Spielern die nötige Sicherheit geben. Und letztlich ist es dieses Zusammenspiel, das uns und unser Team auszeichnet.
Marcel Brüggert:
„Ich fühle mich superwohl hier. Was ich hier aber vor allem schätze, ist die Dynamik und Innovationskraft des jungen Teams. Ich komme gerne hierher, und das ist eigentlich das, worauf es ankommt.“
Für euch beide ist die Tätigkeit als Geschäftsführer ein neu zu erschließendes Terrain. Wie seht ihr euch als neue „Chef-Trainer“ des DD-Teams?
Beide: Wir wollen auf flache Hierachien setzen.
Marvin: Anders wäre es für mich auch nicht möglich gewesen, da ich aus einem rein finanzorientierten Umfeld komme. Als Geschäftsführer von Dental Direkt bin ich nun aber auch mit hauptverantwortlich für die Produktion und Forschung & Entwicklung. Um in diesen Bereichen voranzukommen und Wissen aufzubauen, bin ich auf die fachliche Expertise z. B. des Teams unserer Forschung & Entwicklung angewiesen.
Marcel: Ich bin bereits seit 2008 im Berufsleben und möchte auch als Geschäftsführer meiner Linie treu bleiben. Für den Vertrieb habe ich eine ganz einfache Philosophie, die ich seit 2008 entwickelt habe und weiterhin entwickeln werde: Sei ehrlich und dir selbst immer treu. Denn Ehrlichkeit währt am längsten. Ich bin so wie ich bin – ein ehrlicher und authentischer Typ. Und genau das ist es, was sowohl das Team als auch unsere Partner wirklich schätzen und mögen. Nur auf diese Weise lässt sich Vertrauen aufbauen. Häufig haben sich aus Geschäftsbeziehungen auch Freundschaften entwickelt. Viele unserer Partner sind schon ewig mit im DD-Boot, weil sie den „Global Family“-Aspekt lieben. Dieser Aspekt steht nämlich für ein ehrliches und loyales Miteinander! Und daran wird sich in Zukunft nichts ändern. Als einer von Europas größten Herstellern von dentalem Zirkonoxid sind wir ein fester Bestandteil der europäischen Champions League. Damit werden wir uns allerdings nicht begnügen. Wir wollen weiterhin vorne draufgehen und hoch pressen. Und natürlich schielen wir als europäischer Spitzenverein auf den Weltpokal – Ziele muss man ja haben. Und wir haben das Zeug dazu. Wir haben ein großartiges Team und eine hauseigene Talentschmiede, die immer wieder großartiges Personal hervorbringt.
Gibt es Kontinente, die es noch auf dem Weg zum Weltpokal zu er obern gilt?
Marcel: Mit unserer Taktik sind wir bereits in über 70 Ländern erfolgreich – verteilt auf Nord- und Mittelamerika, Afrika, Asien, Australien und natürlich Europa. Da gibt es sicherlich noch Potenzial in Südamerika. Wir werden jedenfalls konzentriert weiter trainieren und Vollgas geben.
Sprechen wir doch über den „Talentscout“, der euch entdeckt hat. Marvin, wie siehst du Gerhard de Boer?
Ich kann nur meinen Hut vor Gerhard de Boer ziehen. Wer von null startet und auch den Mut mitbringt, mit einem hohen Investitionsvolumen ein hohes Risiko einzugehen, und schließlich großen Erfolg damit hat, dem kann ich nur meine Hochachtung aussprechen. Gerhard de Boer ist mehr als ein „Talentscout“. Er ist der Mann, der den 1. FC Dental Direkt in den letzten 25 Jahren geprägt und in die europäische Erstklassigkeit gehoben hat.
Gibt es etwas, das du von Gerhard de Boer für deine Tätigkeit als Cheftrainer lernen kannst?
Definitiv. Er verliert nie das Große und Ganze aus dem Blick! Das ist etwas, das ich mir als neuer Cheftrainer hinter die Ohren schreiben werde!
Und du Marcel? Was sagst du zu Gerhard de Boer?
Gerhard de Boer ist für mich schon wie ein Mentor. Die Art und Weise, wie er verkauft – da habe ich viel gelernt. Entweder kann man verkaufen oder nicht. Und er kann es. Er ist superauthentisch und ehrlich. Und ganz besonders schätze ich sein Bauchgefühl, seinen „Tor-Riecher“. Also ich glaube, dass er zu 99 Prozent auf das richtige Pferd setzt.
Seid ihr euch auch mal uneins, Marcel?
Uneins sein und die Sachlage ausdiskutieren ist ein sehr wichtiger und fruchtbarer Prozess. Und da jeder von uns sich selbst treu bleibt, kann es schon mal vorkommen, dass man nicht derselben Meinung ist. Aber ich glaube, dass wir in vielen Punkten sehr ähnlich ticken und in vielen Fragen auch nicht weit weg voneinander liegen. Jedenfalls waren wir in den letzten Jahren fast immer einer Meinung.
Was sagt ihr zu eurem neuen Partnerprogramm für Labore cube – Zahn der Zukunft®, das ihr auf der vergangenen IDS 2021 der Dentalwelt erstmalig präsentiert habt?
Marvin: Mit cube – Zahn der Zukunft® vermitteln wir Werte, die fest in unserer Vereins-DNA verankert sind. Wir teilen unser Wissen als Hersteller und Verarbeiter von dentalen Materialien gemäß unserem langjährigen Motto „Qualität, die allen offensteht“, wir unterstützen unsere cube-Partner mit hilfreichen Marketinginstrumenten und wir realisieren einen Community-Gedanken. Wir erweitern somit das Spielfeld und unser Team. Nur gemeinsam lässt sich siegen. Das sind wir, das passt zu uns. Marcel: Ja, cube – Zahn der Zukunft® ist ein virtueller Trainer, der Labore, die „aufsteigen“ wollen, in Sach- und Marketingfragen unterstützt – und zwar unverbindlich und kostenlos.
Hat denn bereits jemand von euch einen „Zahn der Zukunft“?
Marcel (lacht amüsiert): Ich noch nicht, aber nicht, weil ich nicht von unseren kubischen Zirkonoxiden überzeugt wäre, sondern weil ich schlicht und ergreifend noch keinen Zahn verloren habe. Meine Frau hat allerdings bereits zwei verloren, ebenso wie meine Mutter. Das ist für mich auch ganz wichtig, dass wir hier einen Ball spielen, der die Menschen begeistert.
Vielen Dank für das Gespräch und dass ihr den Ball so gut zurückgespielt habt.
Dieses Interview ist in der ZT Zahntechnikzeitung 10/2022 erschienen.
Quelle: Dental Direkt