Businessnews 16.04.2013
Geschlechterrollen: Vorurteile positiv für Frauen
Frauen werden bessere Führungsqualitäten zugetraut als Männern. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Universität Leipzig. Demnach sind die Eigenschaften, die dem weiblichen Geschlecht zugeschrieben werden, positiver als die gängigen Vorurteile über Männer. Frauen legen laut Studie ein faires, förderndes und unterstützendes Führungsverhalten an den Tag. Dies wird durch die klassische Rollenfigur der Frau begründet.
Acht Studierende des Masterstudiengangs Psychologie der Universität Leipzig werteten gemeinsam mit zwei Dozentinnen Fragebögen von 164 berufstätigen Personen im Alter von 19 bis 78 Jahren aus.
Obwohl eine positive Führung Frauen und Männern gleichermaßen zugeordnet wurde, wird negative Führung stärker mit Männern assoziiert. Aggressives und feindseliges Verhalten wird im klassischen Geschlechterbild Frauen nicht zugeschrieben. In ihrer Rolle werden sie eher als fürsorglich und sozial angesehen.
Aber auch die Bewertungen durch die Geschlechter fallen unterschiedlich aus. Während Männer beide Geschlechter neutraler bewerteten, fallen die Bewertungen von Frauen positiver für ihr eigenes Geschlecht aus. Diesen Bewertungsaspekt lässt sich ebenfalls auf die klassischen Geschlechtseigenschaften zurückführen. Frauen sind ihren Kolleginnen positiver gesinnt und betrachten sie weniger als Konkurrenz in den eigenen Reihen, als dies bei Männern der Fall ist.
Laut Dozentin Christiane Stempel vom Lehrstuhl für Arbeits- und Organisationspsychologie ergaben bereits frühere Forschungen eine positivere Einschätzung des eigenen Geschlechts von Frauen hinsichtlich der Führungsqualitäten.
Dennoch sind Frauen deutschlandweit weiterhin in Führungspositionen in der Unterzahl.
Quelle: idw-online.de