Marketing 03.07.2017

Herausforderung: Marketing für die implantologische Praxis



Herausforderung: Marketing für die implantologische Praxis

Foto: bezikus – shutterstock.com

Praxen mit einem implantologischen Schwerpunkt sehen sich oft vor einer kommunikativen Herausforderung. Aus Angst vor einem Eingriff scheuen viele Patienten den Besuch in der Praxis, zudem fehlt oft das Wissen über die implantologischen Behandlungsmöglichkeiten. Doch es gibt viele Wege, um Bestandspatienten sowie potenzielle Neupatienten anzusprechen und den Schwerpunkt Implantologie nach vorne zu stellen.

Zuallererst das Thema Corporate Design (CD): Eine klare Positionierung gegenüber den Wettbewerbern und eine passende Corporate Identity ist die Basis aller Maßnahmen. Verfügt die Praxis über einen einheitlichen Ge­samtauftritt? Schafft das Praxislogo die unverwechselbare Wiedererkennung und weckt Emotionen? Wenn die „Hausaufgaben“ hier bereits erle­-digt sind, aber der Bereich Implanto­logie noch dürftig kommuniziert wird, kann dies mit einer eigenen Untermarke gelöst werden. So lässt sich ein eige­-nes Erscheinungsbild schaffen, das die Kompetenz unterstreicht.

Maßnahmen für eine individuelle Patientenkommunikation

Bereits im Wartezimmer, aber auch während des Beratungsgesprächs findet umfassendes Printmaterial für eine zielgerichtete Patientenkommunikation rund um das Thema Implantologie Verwendung. Dazu gehört die Beantwortung häufig gestellter Fragen (FAQs) und eine Übersicht darüber, welche Vorteile durch Implantateinsatz gebo­ten werden und wie sich die Lebens­qualität bei Zahnverlust unbeschwert wiederherstellen lässt. Hilfreich ist für Patienten ein Überblick über die einzelnen Schritte der Behandlung, beispielsweise bei einem chirurgischen Eingriff oder Implantation mit Sofortversorgung. Individuelle Printmittel schaffen außerdem Aufmerksamkeit für besondere Therapiemethoden, wie zum Beispiel minimalinvasive Implantologie, navigierte Implantologie etc. Informatio­-nen über die technische Ausstattung der eigenen Praxis und ein genereller Leistungsüberblick dürfen hier natürlich auch nicht fehlen.

Aber, wie wir wissen, findet zumeist der erste Eindruck vorab online statt.

Bei der Abfrage der Patientenherkunft in dem Anamnesebogen belegen die Zahlen immer wieder, dass der Groß­teil der Neupatienten über das World Wide Web einen neuen Behandler findet. Ein durchdachtes Onlinemarketing-Konzept setzt dementsprechend auf Google und Co. Zu den Basics gehört die Praxiswebsite, das Herzstück eines jeden Onlineauftritts. Diese sollte folglich ausführliche und übersicht­liche Informationen bereitstellen. Zu beachten ist, dass Google eine Website nach ihren Inhalten (Content) bewertet, die sich wiederum auf die Position im Google-Ranking auswirken. Daher ist eine contentfreundliche Struktur und die Berücksichtigung von hochfrequentierten Suchbegriffen, sogenannter Key-words, bei der individuellen Texterstellung sehr wichtig.

Eine zusätzliche Landingpage kann einzelne Implantationsmethoden hervorheben und besondere Behandlungskonzepte kommunizieren. Eine Landingpage ist eine speziell eingerichtete Website, die ein bestimmtes Themenfeld in den Mittelpunkt rückt und nur für dieses Thema sensibilisiert. Da die meisten Onlinebesucher sich meist nur sehr kurz auf einer Website aufhalten, sollten die vorgestellten Behandlungs­methoden sehr bündig zusammengefasst und alle wesentlichen Informationen klar strukturiert sein.

Jüngere Patientengruppen freuen sich zudem über eine zielgruppengerechte Ansprache in den Social Media-Kanälen. Eine genaue Festlegung der regelmäßigen Postings für die Gestaltung der Praxis-Facebook-Seite wäre zum Beispiel ein geeigneter Weg.

Praxismarketing weiterdenken

Eine weitere Möglichkeit sind Patienteninformations­veranstaltungen. Während im Behandlungsalltag die Zeit oft sehr knapp ist, kann hier ausführlich über das eigene Behandlungskonzept informiert werden. Seien es moderne Therapieverfahren, die den Patienten Zeit- oder Kostenersparnis bringen, minimalinvasive Konzepte und die Themen Zahnersatz und Zahnästhetik. Aber auch Informationen wie Prophylaxe, Ernährung und Mundhygiene können eine solche Veranstaltung unterstützen. Eine geeignete Präsentation mit an­sprechendem Bildmaterial sowie die Vorbereitung von potenziellen Fragen bereiten die Veranstaltung optimal vor. Spannend ist außerdem eine offene Implantatsprechstunde. Dieses Format eignet sich sehr gut, um individuelle Behandlungsverfahren vorzustellen und Interessierten direkt einen ersten Eindruck von der Praxis zu verschaffen. Begleitet wird dies durch aufmerksamkeitsstarke Werbemaßnahmen, die eine solche Veranstaltung ankündigen.

Und natürlich zählt der Service: Umfangreiches Infor­mationsmaterial vor bzw. nach Implantationen unterstützt die Umsorgung der Patienten bzw. die Patien­tenzufriedenheit. Patienten sollten erfahren, dass die Konzepte dem neuesten wissenschaftlichen Kennt­nisstand entsprechen und besonders hochwertige Materialien für eine zuverlässige Funktionalität und
Haltbarkeit zur Verfügung stehen. Denn nicht zuletzt gilt: Patienten, die sich rundum wohlfühlen, werden die Praxis gerne weiterempfehlen!

Der Artikel ist in der ZWP Zahnarzt Wirtschaft Praxis 5/2017 erschienen.

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