Marketing 15.02.2016

Online Patientendaten schützen und erfolgreich bei Google agieren



Online Patientendaten schützen und erfolgreich bei Google agieren

HTTPS Verschlüsselung bei Zahnarztwebseiten

Immer mehr professionelle Zahnarztwebseiten haben besonders in den letzten Jahren Einzug in die Online-Welt gehalten. Ästhetische und benutzerfreundliche Designs, informative und hochwertige Inhalte und auch Optimierungen für die Suchmaschine finden Anwendung auf  modernen Praxishomepages. ABER: Die meisten Zahnarztwebseiten, wie eine Vielzahl von Webseiten anderer Branchen auch, verzichten bislang auf eine HTTPS-Nutzung und kommunizieren weiterhin unverschlüsselt in HTTP, ungeachtet der damit verbundenen Unsicherheit.

Dabei ist Sicherheit von Webseiten und Daten im Internet kein neues und auch kein minder aktuelles Thema. Die Verschlüsselung mittels sogenannter SSL oder TLS Zertifikate findet bereits seit 1994 Anwendung: vor allem in Sicherheits relevanten Bereichen, wie dem Online-Banking, bei Online-Shops oder der Steuerübermittlung. Internetnutzern begegnet HTTPS, das Internetprotokoll über SSL/TLS, in den meisten Fällen beim Online-Banking oder beim Online-Shopping.

Relevanz für Webseiten von Zahnarztpraxis oder -klinik

Trotz der aktuellen Mehrheit an unverschlüsselten Webseiten, gibt es viel Gründe, warum auf den Betrieb via HTTPS umgestellt werden sollte. Das betrifft auch Online-Präsenzen wie die von Zahnarztpraxen oder Zahnkliniken, die auf den ersten Blick nicht ganz oben auf der Liste bei der Sicherheitsrelevanz stehen. Im Vergleich zu vorigen Jahren stieg die HTTPS-Implementierung bei Webseiten zwar im vergangenen Jahr, sie ist aber längst nicht die Norm, auch nicht unter den Webseiten von Zahnärzten oder Medizinern anderer Fachrichtungen.

Zahnärzte, die sich gerade bei einem solchen technischen und abstrakten Thema fragen, ob eine Verschlüsselung für die Praxiswebseite eine sinnvolle Neuerung darstellt, finden nachfolgend sechs Fakten, die bei der Entscheidung helfen.

Besucher der Praxiswebsite schützen

An erster Stelle schützt eine HTTPS-Implementierung die Besucher, die Patienten, der Praxiswebsite. Schon beim einfachen Fall der Übermittlung einer Nachricht über ein Kontakt- oder Terminanfrageformular auf der Webseite eines Zahnarztes werden persönliche Daten ausgetauscht. Enthält die Nachricht zudem noch sensible Patientendaten lässt sich schnell erkennen, dass eine Verschlüsselung aus Gründen des Datenschutzes sinnvoll und eigentlich sogar notwendig ist. Zudem wird dem Patienten der verantwortungsvolle Umgang mit seinen Daten signalisiert und das schafft Vertrauen.

Auffindbarkeit bei Google (SEO)

Eine Zahnarztwebseite, die eine Verschlüsselung und damit HTTPS nutzt, wird von Google im Ranking besser bewertet. Denn eine verschlüsselte Webseite schützt die Privatsphäre und Daten ihrer Besucher, im Gegensatz zu einer Webseite, die auf diesen Schutz verzichtet. Bereits in 2014 kündigte Google an das HTTPS ein Faktor für die Suchergebnisposition sein wird. Die Suchmaschine verbessert stetig ihren Suchalgorithmus, mit dem Ziel dem Suchenden die bestmöglichen Suchergebnisse anzuzeigen. Die Auffindbarkeit der Webseite einer Zahnarztpraxis in der Suchmaschine ist die erste Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz der Praxishomepage.

Schutz der eigenen Website-Inhalte

Unverschlüsselte Websites sind Ziel von Schadsoftware und so können Teile der Praxiswebseite oder gleich der ganze Online-Auftritt einer Zahnarztpraxis verändert werden. Die Praxiswebseite wirbt dann plötzlich für dubiose Online-Glücksspiele oder im schlimmsten Fall sogar für pornografische Inhalte, da unbefugte Dritte sich Zugang zum Content Management System einer unverschlüsselten Webseite verschafft haben. Die Auswirkungen, die dies auf die Wahrnehmung der Zahnarztpraxis durch potentielle und bestehende Patienten hat, sind weitreichend und im höchsten Maße unerwünscht.

Partizipation an moderner Technologie

Um jetzt und auch in Zukunft neue Technologien und die damit verbundenen Möglichkeiten nutzen zu können, ist ein Wechsel zu HTTPS Voraussetzung. Das schon seit den Anfängen des Internets genutzte HTTP/1.1 Protokoll stellt auch heute noch vielfach den Standard im Netz dar. Im Mai 2015 wurde aber nun nach vielen Jahren das Upgrade HTTP/2 veröffentlicht, das den Ansprüchen der heutigen Internetnutzung gerecht wird. Gängige Browser werden HTTP/2 jedoch nur via HTTPS unterstützen.

Browser kennzeichnen HTTP als unsicher

Die gängigen Browser kennzeichnen bereits jetzt verschlüsselte HTTPS Webseiten mit einem Schloßsymbol oder grüner Farbe, um dem Nutzer die Sicherheit zu signalisieren. Google und Firefox kündigten an, nicht sichere, unverschlüsselte HTTP Webseiten in Kürze als bedenklich oder unsicher zu kennzeichnen. Besuchern von HTTP Zahnarztwebseiten könnte also bald angezeigt werden, dass diese als unsicher eingestuft werden. Damit wird die Zahnarztwebseite weniger vertrauenswürdig und das fällt unweigerlich auch insgesamt auf die Praxis zurück. Vor allem dann, wenn im Wettbewerb stehende Kolleginnen und Kollegen, ihre Praxishomepage bereits verschlüsseln.

Vorteile bei der Webanalyse

Bei reinen HTTP Seiten gehen Webanalyse Daten verloren, da verschlüsselte HTTPS Seiten die entsprechenden Daten nicht an unverschlüsselte HTTP Seiten weitergeben.

EIn Beispiel: Ein potentieller Patient besucht die Webseite HTTPS://www.xyz.de und diese verlinkt auf die unverschlüsselte Zahnarztwebseite HTTP://www.dr-mustermann.de. Die aufgebaute Verbindung ist in diesem Fall nicht verschlüsselt und wird als “unsicher” behandelt. Aus diesem Grund werden nur beschänkt Webanalyse-Daten von der Verweis-Seite xyz.de an die Zielseite dr-mustermann.de weitergegeben. Würde die Zahnarztwebseite selbst unter HTTPS laufen, könnten sowohl die eingehenden Verweise von HTTPS als auch HTTP umfänglich getrackt werden. Zahnarztpraxen, die auf eine zuverlässige und vollständige Webanalyse setzen, sollten daher eine Umstellung auf HTTPS in Betracht ziehen.

Es gibt also einige Gründe die Praxiswebseite zu verschlüsseln und über HTTPS zu betreiben. Allen voran die Sicherheit der Online-Daten und -Inhalte der Praxis selbst und zum Schutz der ausgetauschten Daten der Besucher der Praxiswebseite. Genauso relevant ist die Verschlüsselung für die Bewertung durch Google und die daraus resultierende Positionierung innerhalb der Suchergebnisse. Diese sind wiederum maßgeblich für die Online-Auffindbarkeit der Zahnarztpraxis oder -klinik durch potentielle neue Patienten. Darüber hinaus werden alle technologischen Neuerungen und Funktionalitäten in der Online-Welt sich sukzessive auf verschlüsselte Webseiten ausrichten.

Für Zahnmediziner, die Wert auf eine sicher betriebene Webseite legen und auch weiterhin kurzfristig an innovativen sowie zeitgemäßen Technologien partizipieren möchten, hat die Verschlüsselung der Praxiswebseite oberste Priorität.

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