Praxismanagement 21.02.2011
Marketing und PR im "Social Web" - Zähne zeigen im Internet
Hinter Facebook verbirgt sich eine Seite, auf der persönliche Profile angelegt werden. Die Facebook-Nutzer laden Dateien hoch, tauschen sich untereinander aus und vernetzen sich miteinander. Twitter hingegen ist ein Instrument, mit dem Nachrichten veröffentlicht werden, die allerdings maximal 140 Zeichen umfassen dürfen.
Und was bedeuten diese Angebote für Zahnärzte und Zahntechniker? Richtig eingesetzt können sie eine schlüssige Ergänzung für die Kommunikationsangebote von Laboren und Praxen darstellen. Ein Blick auf die Zahlen verdeutlicht das enorme Potenzial. 97 Prozent der Internetnutzer recherchieren Produkte und Dienstleistungen. Der Löwenanteil der Nutzer durchforstet mithilfe der Suchmaschine Google das Netz. „Quod non est in google, non est in mundo“, kommentierte Josef Bordat, Publizist und Philosoph, diesen Umstand. Doch vielleicht verliert dieses Zitat zukünftig etwas von seinem wahren Kern. Facebook hat nach eigenen Angaben in Deutschland 10 Mio. Nutzer. Ein Beleg dafür, dass Internetnutzer ihre Aktivitäten aktuell in die sozialen Netzwerke verlagern. Der Effekt: Facebook generiert heute schon mehr Besuche auf Webseiten als Google. Selbst ein inhaltlich reduziertes Portal wie Twitter wird mittlerweile von 1,8 Mio. Menschen gelesen.
Facebook ermöglicht seinen Nutzern, Bilder und Videos hochzuladen oder auf Veranstaltungen hinzuweisen. Zu bestimmten Themen können eigene Gruppen gegründet werden. Über die Pinnwand lassen sich schnell Nachrichten im eigenen Netzwerk verbreiten, die direkt nach dem Login angezeigt werden. Die Nutzer – und dazu gehören schon eine Reihe von Zahnärzten und Zahntechnikern – legen im ersten Schritt eine eigene Profilseite in Facebook an. Das ist kostenlos und mit geringen Vorkenntnissen ohne die Hilfe Dritter möglich. Danach liegt es nahe, einmal die Profile anderer Zahnärzte oder Zahntechnikermeister zu suchen und sich ein paar Ideen abzugucken. Das gelingt mit der Suchfunktion und Begriffen wie „Zahnarzt“ oder „Zahntechniker“. Um den Charakter des Profils erkennbar zu machen, muss die Facebook-Seite mit relevantem Inhalt gefüllt werden. Welche Informationen angegeben oder hochgeladen werden, entscheidet jeder Nutzer selbst. Vorab sollte nur entschieden werden, ob die Seite privat oder betrieblich genutzt werden soll. Soll das Profil ein Teil der Kommunikation des Labors oder der Praxis sein, schließt das private Ansichten oder Fotos eher aus
Facebook lokal?
Doch das eigentliche Interesse für Praxen und Labore besteht naturgemäß in der Ansprache lokaler Internetnutzer. Erste Praxisbeispiele, überwiegend aus dem englischsprachigen Raum, zeigen, dass es auch lokalen Unternehmen gelingt, potenzielle Kunden anzusprechen. Mittlerweile etabliert sich eine Werbemöglichkeit auf Facebook, die sogar soziodemografische Recherchen zulässt.
Tipps für den Start
Kontakte kommen auch über Facebook nicht von alleine zu einer neuen Profilseite. Hier können zu Beginn Mitarbeiter oder Freunde weiterhelfen. Aber auch andere Zahnärzte oder Zahntechniker sowie die Mitarbeiter von Dentalindustriefirmen sind gerne bereit, sich mit der neuen Seite zu vernetzen. Wer nach den ersten Schritten die Facebook-Seite mit Leben erfüllt hat, sollte den Auftritt in die komplette Online- und Offline-Kommunikation einfließen lassen. In die Signatur einer E-Mail gehört dann selbstverständlich auch die Adresse des Facebook-Accounts.
Vieles geht auf Facebook ohne Mediabudget. Das ist in der Probephase ein klarer Vorteil. Wenn nach ein paar Monaten ein Nutzen erkennbar ist, kann in einem zweiten Schritt auch eine werbliche Aktion folgen, die dann allerdings kostenpflichtig ist. Die wichtigste Regel: Ein Engagement auf Facebook kostet Zeit. Wer also keine Zeit in seinen Auftritt investieren will, sollte sich kein Profil einrichten. In der Regel genügen zu Beginn ca. 30 bis 60 Minuten pro Woche.
Autor: Dirk Kropp/Köln