Branchenmeldungen 13.05.2013
VITA ENAMIC – der weltweit erste Keramik-Polymer-Hybridwerkstoff mit Dual-Netzwerkstruktur
Per Januar 2013 steht eine neue
Werkstoff-Generation für die Chairside-Behandlung mittels
CAD/CAM-Technologie zur Verfügung. Die Zukunft der
Chairside-CAD/CAM-Versorgung heißt VITA ENAMIC (Abb. 1) und
präsentiert sich als weltweit einzigartiger Verbundwerkstoff, der
Vorteile traditioneller Keramik- und Kompositmaterialien in sich
vereint. Sowohl wissenschaftliche Untersuchungen als auch die ersten
klinischen Erfahrungen bestätigen, dass mit der VITA ENAMIC
Hybridkeramik neue Dimensionen bei Belastbarkeit, Zuverlässigkeit,
Präzision und Wirtschaftlichkeit erreicht werden können.
Werkstoffkonzept
Mit der Entwicklung von VITA ENAMIC
wurde ein vollkommen neuer Weg eingeschlagen und eine Hybridkeramik
geschaffen, die aus einem dominierenden keramischen Netzwerk besteht,
welches durch ein Polymernetzwerk verstärkt wird. Beide Netzwerke
durchdringen sich gegenseitig vollkommen. ENAMIC bietet wesentliche
Vorteile für die Praxis, das Labor und den Patienten – angefangen
bei der im Vergleich zu reiner Keramik geringeren Sprödbruchneigung
bis hin zu der im Vergleich zu Komposit höheren
Abrasionsbeständigkeit.
Materialwissenschaftliche Erkenntnisse
Die Biegefestigkeit von VITA ENAMIC
beträgt etwa 150-160 MPa und liegt damit im Bereich von
Silikatkeramiken. Darüber hinaus enthält das Material einen
Elastizitätsmodul von 30 GPa, was im Bereich von menschlichem Dentin
liegt. Bisher gab es kein dentales Restaurationsmaterial, das diesem
„natürlichen“ Elastizitätsbereich entsprach. Das Resultat ist
eine außergewöhnlich hohe Belastbarkeit, wie auch interne und
externe Untersuchungen belegen: Dank der Elastizität, die auf das
integrierte Polymer-Netzwerk zurückzuführen ist, absorbiert VITA
ENAMIC die Belastung und erreicht in einer Bruchlastuntersuchung mit
ca. 2890 Newton den höchsten Wert aller getesteten Materialien (Abb.
2).
Dieses Ergebnis korreliert auch sehr gut mit den
Untersuchungsergebnissen von PD Dr. Petra Güß (Universität
Freiburg, Klinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde). Hier wurde
festgestellt, dass die Überlebensrate von Kronen aus VITA ENAMIC
unter dynamischer Belastung im Kausimulator 100 % beträgt – sowohl
bei normaler als auch bei reduzierter Wandstärke (Abb. 3). Besonders
gut spiegelt der Weibull-Modul die positiven Eigenschaften von VITA
ENAMIC wider, denn dieser ist ein Maß für die Zuverlässigkeit
eines Werkstoffes. Eine interne Untersuchung der VITA Forschung &
Entwicklungsabteilung belegt, dass die Hybridkeramik VITA ENAMIC
einen Weibull-Modul von 20 und damit einen mehr als doppelt so hohen
Wert als vergleichbare Materialien für die Fertigung monolithischer
Einzelzahnrestaurationen aufweist (Abb. 4).
In der praktischen Anwendung sorgen die
exzellenten Eigenschaften der neuen Hybridkeramik dafür, dass sie
sich hervorragend für Kronenversorgungen in Bereichen mit hoher
Kaukraftbelastung eignet und darüber hinaus auch reduzierte
Wandstärken für minimalinvasive Versorgungen ermöglicht. Es werden
zudem präzisere, kantenstabilere und damit detailgetreuere
Schleifergebnisse erzielt, als dies bislang mit traditionellen
CAD/CAM-Keramiken möglich war. REM-Aufnahmen verdeutlichen den
Unterschied zu traditioneller Keramik (Abb. 5). Dabei ist der
innovative Verbundwerkstoff gleichzeitig auch noch wirtschaftlicher
schleifbar als vergleichbare CAD/CAM-Werkstoffe: Die Schleifzeit für
VITA ENAMIC-Restaurationen ist sowohl im Normal- als auch im
Schnellschleifmodus am kürzesten bei gleichzeitig höherer Standzeit
der Diamant-Schleifwerkzeuge. Wichtig zu erwähnen ist auch, dass
sich VITA ENAMIC wie bei Silikatkeramiken gewohnt, mit Flusssäure-Gel
hervorragend ätzen lässt. Dies ist ein wichtiger Faktor für den
dauerhaften kraftschlüssigen und dichten Verbund zwischen
Restauration und Zahnsubstanz.
Verarbeitung
VITA ENAMIC wird zunächst in der
Blockgeometrie EM-14 mit den Maßen 12 x 14 x 18 mm sowie in den
Farbvarianten 0M1, 1M1, 1M2, 2M2 und 3M2 in zwei Transluzenzstufen
angeboten. Verarbeitbar ist die Hybridkeramik z.B. mit den CEREC- und
inLab MC XL-Systemen in gewohnter Weise. Die Softwareversion >V4.0
wird vorausgesetzt. Für eine einfache, effiziente und
werkstoffschonende Vor- und Hochglanzpolitur von Restaurationen aus
VITA ENAMIC steht ein spezielles Polishing Set zur Verfügung (Abb.
6). Für Charakterisierungen kann das VITA ENAMIC STAINS KIT
verwendet werden, das sechs Malfarben plus Zubehör umfasst (Abb. 7).
Der Verbund der Malfarben zur Restauration erfolgt mittels
Polymerisationsprozess. Für die Oberflächenversiegelung ist die
chemische Glasur VITA ENAMIC GLAZE erhältlich. Damit werden
Haltbarkeit und Brillanz der Farben im Mundmilieu erhöht. Die
Verarbeitung ist denkbar einfach: Restaurationsoberfläche
konditionieren, Farben abmischen und auftragen,
Zwischenpolymerisation, chemische Glasur auftragen und abschließend
die Endpolymerisation durchführen. Brennprozesse sind grundsätzlich
nicht erforderlich.
Fazit
Dank der dualen
Keramik-Polymer-Netzwerkstruktur vereint der neue Verbundwerkstoff
VITA ENAMIC in optimaler Weise die positiven Eigenschaften sowohl von
Keramik als auch von Komposit in sich und präsentiert sich so in der
Summe als Quantensprung in der CAD/CAM-Werkstoffentwicklung. Er ist
freigegeben für Einzelzahnrestaurationen wie Inlays, Onlays, Veneers
sowie Kronen und zeichnet sich dank seiner zahnähnlichen
Eigenschaften nicht zuletzt auch durch einen hohen Tragekomfort für
den Patienten aus.
Quelle: VITA