Branchenmeldungen 19.03.2013
Warum VITA ENAMIC? Besonderheiten und Vorteile
Im Interview sprach Dr. Russel Giordano, Mitentwickler von VITA ENAMIC, über die Struktur des innovativen Werkstoffes VITA ENAMIC und erklärte die Besonderheiten.
Dr. Russel Giordano, was ist für Sie das Besondere an dem neuen, dentalen Werkstoff VITA ENAMIC und warum haben Sie sich dafür entschieden, mit dieser Hybridkeramik zu arbeiten?
VITA ENAMIC unterscheidet sich durch eine einzigartige Struktur von jedem anderen Material. Es besitzt die Vorteile einer Keramik und die Flexibilität von Polymer. Im Gegensatz zu Kompositen macht der Keramikanteil 75 statt 45 Vol.-% aus. Die Keramik ist in einer Doppel-Netzwerkstruktur regelrecht mit dem Polymer verwoben. Das verleiht dem Werkstoff Farbstabilität, Verschleißfestigkeit und eine Steifigkeit, die der natürlichen Zähne ähnelt. Es ist schneller und in sehr viel dünneren Strukturen schleifbar als andere Materialien.
VITA ENAMIC zeichnet sich u.a. dadurch aus, dass diese Hybridkeramik einerseits belastbar und gleichzeitig auch elastisch ist. Warum muss in diesem Zusammenhang der gängige Begriff der sog. „Festigkeit“ keramischer Werkstoffe möglicherweise neu definiert werden?
VITA ENAMIC ist ein echtes Hybridmaterial. Es besitzt tatsächlich eine dem natürlichen Zahn ähnliche Struktur und bietet eine verbesserte Belastbarkeit, um den Beanspruchungen im Mund zu widerstehen. Denn worauf wir bedacht sein müssen, ist weniger die Festigkeit eines Materials als seine Belastbarkeit und die Frage, wie gut in dieser Hinsicht die Originalwerte eines Zahns mit dem Material rekonstruiert werden können. Dank der Resilienz von VITA ENAMIC werden Belastungen im Mund von Restaurationen aus dem Hybridmaterial absorbiert und es entstehen keine Frakturen oder Chipping, wie wir es von den herkömmlichen, bislang verfügbaren Keramiken kennen.
Welche Vorteile bietet VITA ENAMIC aus Ihrer persönlichen Erfahrung heraus für den CAD/CAM-Anwender?
VITA ENAMIC eignet sich für Inlays, Onlays, Veneers sowie Kronen sowohl für den Front- als auch den Seitenzahnbereich. Es ist ohne Beeinträchtigung der Werkstoffeigenschaften schneller maschinell bearbeitbar bei gleichzeitig längeren Werkzeugstandzeiten. Es sind präzisere Randpassungen und dünnere Strukturen als bisher erzielbar, sodass eine optimierte Passgenauigkeit und eine Vielzahl minimalinvasiver Versorgungen wie z. B. Non- / Minimal-Prep-Veneers realisierbar sind. Nach dem Schleifen sind mit Ausnahme der Politur keine weiteren Arbeitsschritte erforderlich und die Resilienz vereinfacht Nachbearbeitung und Eingliederung.
Abb. 1: Die Hybridkeramik VITA ENAMIC mit Dual-Netzwerkstruktur ist eine neue Werkstoffklasse.
Abb. 2: VITA ENAMIC ist wirtschaftlicher schleifbar als alle anderen zahnfarbenen Keramikblockmaterialien. Quelle: Interne Untersuchung, VITA F&E.