Branchenmeldungen 05.07.2013

Neuer Selbsttest für Patienten: Parodontitiskontrolle für zu Hause

Neuer Selbsttest für Patienten: Parodontitiskontrolle für zu Hause

Foto: © dentognostics GmbH

Zahnärzte kennen von Chair-Side-Schnelltests die frühe Signalwirkung des aktiven Enzyms Matrix-Metalloproteinase-8, kurz aMMP-8. Damit lässt sich gegenüber herkömmlichen Diagnostika wie Röntgen, Parodontalsonden oder Bakterientests frühzeitig der Kollagenabbau am Zahnhalte­apparat anzeigen, bevor sichtbare Schäden auftreten.

Mit einem neuen Selbsttest können Risikopatienten oder bereits wegen einer Parodontitis behandelte Patienten sowie deren Lebenspartner ergänzend zur ärztlichen Diagnostik erhöhte Werte des Schlüsselenzyms erstmals auch zu Hause, das heißt außerhalb der regelmäßigen Kontroll- und Recallunter­suchungen, feststellen. Dadurch werden die rechtzeitige Vorbeugung einer Parodontitis sowie im Bedarfsfall die regelmäßige Kontrolle sowie schnelle Behandlung durch den Zahnarzt oder Parodontologen unterstützt. Er ähnelt in der Anwendung dem bekannten Chair-Side-Schnelltest, ist ebenfalls völlig schmerzfrei, und das Ergebnis liegt in nur zehn Minuten vor. Ein positives Ergebnis veranlasst Betroffene, sich direkt an den behandelnden Spezialisten zu wenden, der therapeutische Maßnahmen ergreift. Ergänzt wird der Selbsttest durch ein neues, antimikrobiell wirksames Pflegesystem, bestehend aus einer Zahncreme und einer Mundspülung. Die enthaltenen Mikrosilber-Partikel kontrollieren schädliche Bakterien, die Entzündungen mit der Folge von verstecktem Gewebeabbau auslösen können. Parodontologen oder parodontologisch tätige Zahnärzte, die den Test und das Pflegesystem ihren Kunden anbieten, können sich auf der Website www.mundgesundheitstest.de registrieren. Damit finden Betroffene den nächstgelegenen Spezialisten für die Behandlung.

aMMP-8-Früherkennung für die gesamte Körpergesundheit

Zahnärzte und Parodontologen sind bei dentalen Beschwerden die erste Anlaufstelle. Mit dem von Forschern der Universität Helsinki und dem deutsch-schweizerischen Diagnostik-Unternehmen dentognostics entwickelten Selbsttest PerioSafe® haben sie darüber hinaus erstmals die Möglichkeit, ihre Patienten vor negativen Wechselwirkungen zwischen der Zahn- und Körpergesundheit zu schützen. Denn ohne äußerlich sichtbare Schäden sehen Patienten die damit verbundenen Risiken für ihre Gesundheit oft nicht. Wichtig ist die orale Früherkennung von parodontalem Gewebeabbau vor allem für Diabetiker,1,2 Rheumapatienten3,4, Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankte5 sowie Frauen mit Kinderwunsch. So zeigen wissenschaftliche Studien, dass Parodontitis die Sterblichkeitsrate bei Diabetes deutlich erhöhen kann6 und bei Schwangeren das Risiko für Frühgeburten stärker erhöht als Alkoholkonsum.7,8,9,10 In der Schwangerschaft ist eine fachzahnärztliche Begleitung immer angeraten.11 Auch Herz-Kreislauferkrankte mit Parodontitis können ein deutlich erhöhtes Schlaganfallrisiko ausweisen.12 Die gute Nachricht: bei Rheumapatienten zeigte sich, dass nach einer Parodontalbehandlung eine wesentliche Verbesserung ihrer körperlichen Gesundheit erzielt werden konnte.13

Zähne krank – Körper krank

Wissenschaftler der Universität Helsinki empfehlen die regelmäßige Testung daher auch chronisch Kranken aber vor allem Patienten, die vor einer Operation, Transplantation oder Implantation stehen, sowie Frauen ab 35 Jahren mit Kinderwunsch. Gerade in diesen Fällen ist es wichtig, entzündliche Prozesse früh zu erkennen, die das Immunsystem belasten könnten. „Die größte Gefahr geht von der Unwissenheit der Betroffen aus. Eine Parodontitis darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden“, so PD Dr. Lutz Netuschil von der Universität Marburg. Experten wie Netuschil sehen in dem neuen aMMP-8-Test schon jetzt die interdisziplinäre Verbindung zwischen Medizin und Zahnmedizin. Eine aktuelle Studie der Universität Dresden empfiehlt auch den Einsatz des aMMP-8-Tests in der Allgemeinmedizin, um Risikopatienten frühzeitig zu erkennen.14

Patienten unterstützen die Gesundheitsvorsorge

Experten gehen von etwa 28 Millionen Menschen mit einer behandlungsbedürftigen Parodontitis aus.15 Jeder zweite ab 40 Jahren ist betroffen. Doch in einer Behandlung befindet sich nur etwa eine Million Menschen.16 „Demzufolge sind 97 Prozent aller Betroffenen ahnungslos und erkennen die Gefahr für ihren Körper nicht. Dabei sind Patienten durchaus bereit, die Verantwortung für ihren Körper und ihre Gesundheit auch selbst in die Hand zu nehmen. An diesen Trend knüpft der PerioSafe®-Test an und sensibilisiert Menschen erstmals für die Verknüpfung ihrer Mund- und Körpergesundheit", so Dirk-Rolf Gieselmann, Vorstandsvorsitzender der Unternehmensgruppe Matrix Biotech AG, Zürich.

Patienten wenden sich mit positivem Test an Spezialisten

Bei positivem Testergebnis wird Betroffenen empfohlen, einen Parodontologen oder parodontologisch tätigen Zahnarzt aufzusuchen, der mit geeigneten Behandlungen die Enzymaktivität senkt und somit die Auswirkungen der Parodontalerkrankung auf die Mund- und Körpergesundheit reduziert. Weiterhin empfehlenswert ist die regelmäßige, zweimal jährliche professionelle Zahnreinigung. Patienten finden spezialisierte Fachärzte auf der Webseite www.mundgesundheitstest.de. Dort können sich auch interessierte Zahnärzte und Parodontologen, die den Selbsttest und das Pflegesystem von PerioSafe®ihren Patienten anbieten, registrieren lassen. Damit finden Interessierte mit nur wenigen Klicks den nächstgelegenen Spezialisten.

Selbsttest PerioSafe® und antimikrobielles Pflegesystem

PerioSafe® ist in Zahnarztpraxen, auf der Website www.mundgesundheitstest.de oder in Apotheken erhältlich. Der weltweit erste Selbsttest zur Früherkennung versteckter Abbauprozesse im Zahnfleisch wird ergänzt durch ein antimikrobiell wirksames Pflegesystem. PerioSafe® Zahncreme und PerioSafe® Mundspülung sind durch Zusatz von Mikrosilber-Partikeln antimikrobiell wirksam.17 Das als „natürliches Antibiotikum“ geltende MicroSilver BGTM ist frei von Nebenwirkungen und in Kooperation mit der Fraunhofer-Gesellschaft entwickelt worden. Das einzigartige Pflegesystem kontrolliert so bis zu 12 Stunden lang schädliche Bakterien, die Auslöser versteckter Entzündungen sein können.18 Auch das enthaltene Zinkglukonat wirkt antibakteriell und entzündungshemmend. Darüber hinaus unterstützt das Provitamin Panthenol die Regeneration des Zahnfleisches. Zahncreme und Mundspülung sind für die tägliche Anwendung geeignet. Die Zahncreme enthält für den Schutz vor Karies zudem 1.400 ppm Natriumfluorid. Zahnärzte können den Selbsttest und das Pflegesystem über die dentognostics GmbH beziehen.

1)      Mealey et al.: Diabetes mellitus and periodontal diseases. Periodontol 2000. 2007; 44:127-53.
2)      Bascones-Martinez et al.: Periodontal disease and diabetes-Review of the literature. Med Oral Patol Oral Cir Cucal. 2011; 16(6): e722-9.
3)      Bartold et al.: Periodontitis and rheumatoid arthritis: a review. J Periodontol 2005; 76: 20065-74
4)      Persson: Rheumatoid arthritis and periodontitis inflammatory and infectious connections. Review of the literature. J Oral Microbiol 2012; 4.
5)      Kucukcoskun et al.: Initial Periodontal Treatment for Prevention of Chronic Obstructive Pulmonary Disease Exacerbations. J Periodontol. 2012 Sep 24 PMID: 23003917 (Epub ahead of print)
6)      Saremi et al.: Periodontal disease and mortality in typ 2 diabetes. Diabetes Care 2005; 28: 27
7)      Offenbacher et al.: Periodontal infection as a Possible Risk Factor for Preterm Low Birth Weight. J Periodontol 1996; 67: 1103
8)      Offenbacher et al.: Potential Pathogenic Mechanisms of Periodontitis-Associated Pregnancy Complications. Ann Periodontol 1998; 3: 233
9)      Lopez et al.: Higher risk of preterm birth and low birth weight in women with periodontal disease. J Dent Res 2002; 81: 58
10)    Radnai et al.: Possible association between mother’s periodontal status and preterm delivery. J Clin Periodontol 2006; 33: 791
11)    Deimling et.al.:Parodontale Erkrankungen während der Schwangerschaft, Wissenschaftliche Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie, DZZ 62 (03) 2007 15.03.2007/ Ver.4.0 (www.dgparo.de)
12)    Wu et al.: Periodontal disease and risk of cerebrovascular disease: the first national health and nutrition examination survey and its follow-up study. Arch Intern Med 2000; 160: 2749
13)    Ortiz et al.: Periodontal therapy reduces the severity of active rheumatoid arthritis in patients treated with or without tumor necrosis factor inhibtors. J Periodontol 2009; 80:5.
14)    Lorenz et. al.: “Clinical study to evaluate a qualitative aMMP-8 chairside test”. abstract of poster P-08-002
15)    Micheelis et al.: Zur epidemiologischen Einschätzung der Parodontitislast in Deutschland – Versuch einer Bilanzierung. Deut Zahnaerztl Z. 2008; 63: 464-72
16)    Kassenärztliche Bundesverienigung (KZBV). Jahrbuch 2010. Köln: KZBV, 2011.
17)    Langenauer M. Microsilver – an active ingredient for skin and oral care applications. SFÖW-Journal. 2011; 137(5): 54-8.
18)    Prof. Dr. Frankenberger, Uniklinik Erlangen, 2008; Dr. Langenauer, SÖFW-Journal/137/5-2011

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